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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Nebenwirkungen der Strahlentherapie

Im Anschluss an eine brusterhaltende Operation nach Brustkrebs wird i. d. R. eine Strahlentherapie durchgeführt. Mithilfe moderner Geräte wird die Therapie von den meisten Frauen gut vertragen. Dennoch können Nebenwirkungen und Spätfolgen auftreten. Eine individuelle Beratung der Patientin ist daher unverzichtbar.

Strahlentherapie gehört zum Standard

Die Strahlentherapie ist immer Bestandteil der Tumorbehandlung, wenn brusterhaltend operiert wird. „Durch die Bestrahlung der Brust und des Tumorbetts verringert sich das Rückfallrisiko, sodass es kaum noch lokale Rückfälle gibt“, erklärt Prof. Dr. Daniel Zips, Tübingen. Die Bestrahlung ist bei den allermeisten Patientinnen eine ambulante Behandlung, also die Patientin muss nicht stationär in einem Krankenhaus bleiben, sondern kann von zu Hause zur Behandlung kommen.

Damit die Behandlung besser vertragen wird, wird sie auf einzelne Portionen aufgeteilt. „Die Patientin wird dann einmal täglich von Montag bis Freitag bestrahlt. Im Durchschnitt dauert eine Behandlung sechs Wochen. Eine einzelne Sitzung dauert zwischen zehn und fünfzehn Minuten“, sagt Prof. Zips. Die Bestrahlung an sich nimmt davon nur zwei bis fünf Minuten in Anspruch. Davor muss die Patientin jedoch exakt in die richtige Position gebracht werden und die technischen Einstellungen müssen stimmen. Die Haut wird von außen bestrahlt mit hochenergetischen Röntgenstrahlen. „Die Bestrahlung wird mit Linearbeschleuniger durchgeführt: Das sind Bestrahlungsgeräte, die mit hoher Präzision die Brust bestahlen. Dadurch wird das umliegende Gewebe geschont“, erläutert Prof. Zips.

Hautpflege während der Strahlentherapie

Für die Hautpflege während einer Strahlentherapie ist die Verwendung von Puder empfehlenswert, denn die enthaltenen Partikel sorgen dafür, dass die Wärme von der Haut besser abstrahlen kann. Auf Seifen und Deodorants mit chemischen Zusätzen und Duftstoffen sollte möglichst verzichtet werden. Es empfiehlt sich, Wasser und sanfte Pflegemittel zu verwenden. Hautpflege mit Babyöl oder eine medizinische Hautcreme empfinden viele Patientinnen als sehr angenehm. Starkes Rubbeln sollte vermieden werden. Stattdessen sollte die Haut nur sanft abgetupft werden.

Bei sehr trockener Haut sind fettige Cremes nicht geeignet, weil sie dazu beitragen können, dass sich Krankheitskeime ausbreiten können. Apotheken führen medizinische Gels, die die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen, sie aber nicht mit übermäßig Fett versorgen. Frische Luft und Sonne können die Haut dabei unterstützen, sich zu regenerieren. Allerdings müssen zu starke Sonnenstrahlen unbedingt vermieden werden. Der behandelnde Arzt sollte regelmäßig die Haut untersuchen, um eventuelle Auffälligkeiten schnell festzustellen.

Gereizte und entzündete Haut

Generell wird die Behandlung von den allermeisten Patientinnen gut vertragen, sodass sie kaum in ihren Aktivitäten eingeschränkt sind. Dennoch treten bei einigen Patientinnen Nebenwirkungen auf: „Insbesondere diejenigen Patientinnen, die zuvor auch eine Chemotherapie erhalten haben, können unter Müdigkeit leiden und sind weniger belastbar. Diese Symptome können unter der Strahlentherapie auftreten oder sich noch verstärken. Dann kann es auch noch im Verlauf der Behandlung zu einer Entzündung der Haut im Bestrahlungsfeld kommen“, sagt Prof. Zips.

Die Entzündungen treten oft ab der zweiten Woche der Bestrahlung auf. Hinzu kommt eine leichte Rötung der Haut. Es entsteht dann möglicherweise eine sog. Radiodermatitis, die mit Hautrötung, vorübergehendem Haarausfall, Entzündungen mit Wassereinlagerung und Blasenbildung einhergehen kann. Falls Sie solche Veränderungen feststellen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Spezielle Cremes können die Haut bei der Regeneration unterstützen.

„Eine zusätzliche Reizung der Haut sollte strikt vermieden werden, genauso wie enge, auf der Haut reibende Kleidung, scharfe Parfums oder Deodorants. Drei bis vier Wochen nach der Strahlentherapie klingt die Entzündung wieder ab“, sagt Prof. Zips.

Reduzierte Dosis verringert Spätfolgen

Neben diesen Nebenwirkungen kann es auch zu Spätfolgen nach der Strahlentherapie kommen. In Untersuchungen wurde herausgefunden, dass durch die Bestrahlung Herz und Lunge beeinträchtigt wurden. Diese Spätfolgen konnten Monate oder Jahre nach der Behandlung auftauchen. „Deswegen werden Bestrahlungen so präzise geplant, dass die Belastung für das Herz gering gehalten wird“, erklärt Prof. Zips. Heutzutage ist die Strahlendosis wesentlich geringer, die Bestrahlung wird exakt geplant und mit modernen Geräten durchgeführt. Damit ist die Strahlenbelastung innerer Organe geringer.

Das kosmetische Ergebnis ist für Patientinnen natürlich ebenfalls wichtig. Es kann ganz unterschiedlich ausfallen: Die Brust kann nach der Operation und der Bestrahlung Wasser einlagern und sich vergrößern, sie kann sich verkleinern und es kann zu Vernarbungen in der Brust kommen. „Wenn die Achselhöhle behandelt werden muss, kann es auch zu Lymphabflussstörungen kommen. Früher ist dies häufiger aufgetreten“, sagt Prof. Zips.

In einigen Fällen kann auch auf eine Strahlentherapie verzichtet werden. Dies muss der behandelnde Arzt immer individuell von Patientin zu Patientin entscheiden. „Wenn die Brust amputiert wurde und keine zusätzlichen Risikofaktoren vorliegen, dann kann auf eine Bestrahlung der Brust verzichtet werden“, sagt Prof. Zips.

Quelle: Leben? Leben! 1/2014

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