COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.
Mach mit – werd fit! Dieses Motto der AG Lungensport Deutschland ist seit 2011 fester Bestandteil des Reha- und Gesundheitssportvereins am Wiehen aus Hüllhorst in Sachen Lungensport für Atemwegspatienten.
Seit Februar 2019 verfügt der Verein bereits über vier Lungensportgruppen (jeweils zwei in der Gemeinde Hüllhorst sowie im Lübbecker Ortsteil Alswede) und ist hiermit größter Anbieter für betroffene Rehasportler/innen in ganz Ostwestfalen/Lippe. „Dank unserem Kooperationspartner und der Stadt Lübbecke können wir den Lungensport ganzjährig anbieten“, so die 2. Vorsitzende Veronika Ellermann.
Jeder, der an einer Atemwegserkrankung wie beispielsweise COPD oder Asthma leidet, weiß, dass Atemnot alles andere als angenehm ist, und Betroffene automatisch versuchen, Situationen zu vermeiden, die dazu führen können. Je weniger man sich jedoch belastet, umso geringer wird die Leistungsfähigkeit, wodurch die Atemnot verstärkt wird. Die Folge ist, dass man sich noch mehr schont und die Kondition immer weiter abgebaut wird. Ein Teufelskreis also. Was kann man tun, um aus dieser Abwärtsspirale auszubrechen?
Ein empfehlenswerter Weg ist, die Initiative zu ergreifen und sich einer Lungensportgruppe anzuschließen.
Die Fachübungsleiter, welche im Besitz der Lizenz „Rehasport Innere Medizin“ sind, versuchen die Kraft- und Ausdauereinheiten möglichst abwechselnd zu gestalten. Hierbei kommen auch verschiedenen Hilfsmittel wie Therabänder, Kurzhanteln etc. zum Einsatz. Zudem erklären die Übungsleiter die Anwendung von Geräten zur Sekretlösung bzw. Atemtrainingsgeräte.
Auch das Thema Fort- und Weiterbildung der eigenen Übungsleiter des Reha- und Gesundheitssportvereins ist eines der obersten Vereinsziele. Hier bieten sich Kurse der AG Lungensport in Frankfurt sowie des Kreissportbundes Minden-Lübbecke an. Mit Veronika Ellermann, Christiane Schröder und Sebastian Kottkamp bilden die drei erfahrenen Physiotherapeuten das Rückgrat der einzelnen Kurseinheiten. „Wir sind als Verein in der glücklichen Lage fachlich und quantitativ sehr gut aufgestellt zu sein. Das gilt zudem für den Bereich Rehasport Orthopädie“, so Nadine Nentwig.
Außerdem beteiligen sich die Übungsleiter auch an Informationsveranstaltungen wie z. B. den jährlichen Atemwegstagen in Minden oder am Austausch mit der COPD-Selbsthilfegruppe für den Kreis Minden-Lübbecke und OWL. „Das Wichtigste ist jedoch die einzelne Lungensportstunde selbst“, so Physiotherapeut Sebastian Kottkamp. „Egal ob der 6-Minuten-Gehtest, Koordinations- oder Kraft-/Ausdauerübungen für die Teilnehmer/innen. Der Spaß an Bewegung soll immer im Vordergrund stehen.“
Laut dem 1. Vorsitzenden Jobst Kuhlmann ist das Wichtigste die Freude an der Aktivität in der Gruppengemeinschaft. Auch Physiotherapeut Sebastian Kottkamp bewertet den Lungensport positiv. „Durch die regelmäßige Teilnahme am Lungensport wird die allgemeine Kondition sehr positiv beeinflusst. Leistungsfähigkeit und Kraft nehmen wieder zu, Mobilität und Flexibilität verbessern sich, Atemnot wird weniger. Man fühlt sich fitter und hat wieder Freude an der Bewegung. Lungensport führt so zu einem deutlichen Gewinn an Lebensqualität“, so Kottkamp. Bei Interesse sollte der Betroffene allerdings zuerst mit seinem Haus- oder Lungenfacharzt sprechen. Dieser stellt auf Grundlage des Krankheitsbildes fest, ob der Betroffene für Lungensport geeignet ist. Ist das der Fall, erhält dieser eine entsprechende Rehasportverordnung (Formular 56).
Kontakt:
Reha- und Gesundheitssportverein am Wiehen e. V.
Tel.: 05744 5095576
Quellen:
COPD und Asthma 3/2019
COPD und Asthma 3/2015