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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Was leistet ein Psychoonkologe?

In einem zertifizierten Krebszentrum gehört es zum Standard, dass sich auch ein Psychoonkologe im Behandlungsteam befindet. Ein Psychoonkologe unterstützt Krebspatienten und Angehörige bei der Krankheitsverarbeitung.

Im Krankenhaus unterstützt der Psychoonkologe die Patientin in allen Krankheitsphasen. Die Art der Betreuung kann allerdings von Krankenhaus zu Krankenhaus variieren. In zertifizierten Brustzentren ist es ein Kriterium für die Zertifizierung, dass Patientinnen in einem Brustzentrum auch psychoonkologisch betreut werden. Nicht zertifizierte Kliniken müssen nicht vorweisen, dass es einen Psychoonkologen gibt. „In einigen zertifizierten Kliniken ist der Psychoonkologe Teil des Behandlungsteams, er ist also bei der Visite und der Tumorsprechstunde dabei. Oft können sich Betroffene gar nicht vorstellen, wie ein Psychoonkologe ihnen in ihrer Situation überhaupt weiterhelfen kann. Deswegen ist es wichtig, dass wir den Patientinnen genau erklären, wie ein Psychoonkologe in einer solchen Situation überhaupt hilfreich sein könnte und was ein Psychoonkologe macht“, sagt Dr. Bianca Senf, Frankfurt.

Es gibt unterschiedliche Zugangswege zu den Betroffenen. Wenn sich die Patientin in einer Krisensituation befindet, geht es vorrangig darum, der Patientin wieder Boden unter den Füßen zu geben, sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ansonsten findet, wenn gewünscht, ein psychoonkologisches Erstgespräch statt. In diesem Gespräch versucht der Psychoonkologe herauszufinden, was die Patientin aktuell am meisten belastet. Der Psychoonkologe versucht gemeinsam mit der Patientin die Belastungsspitzen herauszufinden, um anschließend darauf eingehen zu können, was sie im Moment braucht und was ihr bei der Verarbeitung der Erkrankung helfen kann. Gleichzeitig sortiert der Psychoonkologe gemeinsam mit der Patientin krankheitsspezifische Fragen.

„Wenn Patientinnen sehr unruhig sind, gibt es neben den Gesprächsangeboten die Möglichkeit, Entspannungsverfahren, wie beispielsweise das Qigong zu erlernen. Zusätzlich gibt es ein kunsttherapeutisches und musiktherapeutisches Angebot. Neben diesem Angebot spielt auch Bewegung eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung der Erkrankung“, sagt Dr. Senf. Da es oft schwierig ist, einen Bedarf an psychoonkologischer Unterstützung überhaupt festzustellen, gibt es in manchen Kliniken ein sog. Belastungsscreening. D. h., die Patientinnen erhalten einen Fragebogen, in dem sie angeben, inwiefern sie sich in verschiedenen Bereichen belastet fühlen. Und sie können notieren, ob sie ein psychoonkologisches Angebot in Anspruch nehmen möchten.

In den Sitzungen mit einem Psychoonkologen geht es weniger darum, auf die Defizite eines Menschen zu schauen und herauszufinden, wie diese behoben werden können, sondern die Psychoonkologie arbeitet ressourcenorientiert. „Das bedeutet, dass der Psychoonkologe auf die Stärken des Menschen schaut und hervorhebt, was er schon gut kann, um diese Fähigkeiten weiter zu stärken. Es geht aber auch nicht darum, die Defizite wegzureden. Wenn eine Patientin in einer Krisensituation beispielsweise gar nicht mehr weiß, was sie machen soll, kann es allerdings helfen, wenn sie sich daran erinnert, wie sie frühere Krisensituation bereits gemeistert hat“, erläutert Dr. Senf. Es geht also darum, die momentane schwierige Situation, in der sich die Patientin befindet, anzuerkennen und gleichzeitig den Blick darauf zu richten, was ihr helfen und in dieser Krisensituation gut tut kann. Auf diese Weise lernt die Patientin wieder, Kontrolle über die Situation zu gewinnen. Auch Angehörige können eine psychoonkologische Betreuung in Anspruch nehmen. Sie sind oft ähnlich belastet wie die Patientinnen.

Quelle: Leben? Leben! 1/2015

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