Es gibt eine Vielzahl an Hauterkrankungen mit unterschiedlichen Ausprägungen, die eine jeweils unterschiedliche Behandlung benötigen.
Hauterkrankungen stellen die größte Gruppe berufsbedingter Gesundheitsgefahren dar. Bei den jungen Beschäftigten unter 25 Jahren machen sie 90 % der Verdachtsmeldungen auf berufliche Erkrankungen aus. Darauf wies Prof. Swen Malte John, Leiter des Fachgebiets Dermatologie an der Universität Osnabrück, auf dem Symposium für Hautkranke hin, das die Selbsthilfegemeinschaft Haut in Leichlingen durchführte.
Dachdecker, Landwirte oder Straßenbauarbeiter –„Outdoorworker“ sind der Belastung durch ultraviolette Strahlung stärker ausgesetzt als die durchschnittliche Bevölkerung. Das Hautkrebsrisiko ist in diesen Berufsgruppen hoch – deswegen kann der weiße Hautkrebs als beruflich verursachter Hautkrebs behandelt werden. Zu den berufsbedingten Hauterkrankungen gehört aber auch u. a. das Handekzem. Allen Hauterkrankungen ist gemein, dass sie die Lebensqualität beeinflussen, einschneidend in den Alltag eingreifen und das soziale Umfeld der Betroffenen verändern. „Daher sind der Austausch von Informationen und Erfahrungen sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für Hauterkrankungen aus Sicht der Betroffenen von großer Bedeutung“, erläuterte Christine Schüller von der Selbsthilfegemeinschaft Haut in Leichlingen.
Ein zweites großes Thema des Symposiums war die Psoriasis, gemeinhin als Schuppenflechte bekannt. „Nur ein kleiner Teil der Betroffenen erhält aber eine adäquate systemische Behandlung“, kritisierte Dr. Heinrich Dickel von der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Ruhr-Universität Bochum. Einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Krankheit leistet die Selbsthilfe. „Durch den Austausch unter den Betroffenen in der Selbsthilfegemeinschaft Haut wissen wir um die häufig Unter- und Fehlversorgung der Psoriasis“, sagt Schüller. Vielen Betroffenen ist die leitliniengerechte Therapie der Psoriasis gänzlich unbekannt, vor allem die Auswirkungen auf Herz, Kreislauf und Gelenke. Schüller: „Wir sprechen mit den Betroffenen über diese Risiken und versuchen die Situation der Psoriatiker in Zusammenarbeit mit Dermatologen und Krankenkassen zu verbessern.“
Autorin: Christine Schüller
Quelle: Patient und Haut 2/12