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Krebs allgemein

Krebs ist eine vielschichtige Krankheit. Man versteht darunter jede Veränderung eines Gewebes, bei der die Zellen sozusagen ihre Differenzierung verlieren und daher autonom, also selbstständig wachsen können.

Krebs allgemein
© iStock - koto_feja

Was leistet Selen in der Krebstherapie?

Selen ist ein essenzielles Spurenelement. Es galt zunächst als toxisch, bevor in den 1950er-Jahren nachgewiesen wurde, dass Selenmangel (u. a. durch Mangelernährung) Krankheiten hervorruft und dass die Zufuhr von Selen lebensnotwendig ist. Mit der Nahrung wird biologisch gebundenes Selen aus Pflanzen oder aus tierischen Nahrungsmitteln aufgenommen. Zu den selenreichen Lebensmitteln zählen insbesondere Fisch, Fleisch, Vollkorn, Hülsenfrüchte sowie Nüsse. Selen reguliert als Bestandteil körpereigener Enzyme den Stoffwechsel sowie die Funktion diverser Organe, z. B. der Schilddrüse.

Selen verstärkt die krebszelltötenden Effekte der Chemo- und Strahlentherapie

In chemischer Verbindung mit Natrium (Na) wird es als Natriumselenit (Na-Selenit) optimal vom Körper aufgenommen und in antioxidative Enzyme eingebaut. Diese antioxidativen, selenhaltigen Enzyme sind in der Lage, sog. freie Radikale zu neutralisieren, die u. a. bei Chemo- und Strahlentherapien vermehrt entstehen. Freie Radikale sind chemisch hochreaktive Sauerstoffmoleküle, die in gesunden Zellen Entartung, Funktionsverlust und Entzündungsreaktionen hervorrufen können. Durch Selen aktivierte antioxidative Enzyme können Körperzellen davor schützen. Krebszellen hingegen haben einen anderen Stoffwechsel und andere Regenerationsmechanismen als gesunde Zellen. Die antioxidativen Enzyme werden in Krebszellen nicht durch Selen aktiviert. Demnach werden sie durch Selen auch nicht geschützt. In experimentellen Untersuchungen konnte vielmehr gezeigt werden, dass die krebszelltötenden Effekte der Chemo- und Strahlentherapie durch die Zugabe von Na-Selenit verstärkt werden können.

Verbesserung der Lebensqualität

Die krebspräventive Wirkung von Selen konnte in kontrollierten klinischen Studien insbesondere für Brust-, Oesophagus- und Magenkarzinom aufgezeigt werden. Nachgewiesene Selenmangelzustände, die durch Ernährungsmaßnahmen nicht zu beheben sind, können durch therapeutische Selengaben ausgeglichen werden. Bei nachgewiesenem Selenmangel wäre die Einnahme von maximal 200–300 Mikrogramm Na-Selenit pro Tag eine empfehlenswerte Prophylaxe. In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass u. a. Nebenwirkungen von Krebsstandardtherapien (z. B. Chemo-/Strahlentherapie) abnehmen, wenn Na-Selenit komplementär verabreicht wird. Dies geht einher mit einer verbesserten Lebensqualität. Auf dieser Basis kann die Standardbehandlung i. d. R. in optimaler Dosierung und Zeitabfolge durchgeführt werden. Die aktuelle interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms konstatiert bezüglich der komplementären Selentherapie:

  • Verbesserung der Verträglichkeit von Chemo- und Strahlentherapie
  • keine Abschwächung der Wirkung antitumoraler Therapien
  • kurzfristig auch hochdosierter Einsatz ohne Nebenwirkungen
  • Fazit

    Die Einnahme von Na-Selenit-haltigen Präparaten (sie sind als frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel oder als rezeptpflichtige Medikamente in Apotheken erhältlich) ist bei nachgewiesenem Mangel zur Krebsprävention sowie in bestimmten Phasen der Krebserkrankung und deren Therapie als wirksamkeitsgeprüfte Maßnahme empfehlenswert. Sie sollte immer ärztlich angeordnet und überwacht werden!

    Prof. Dr. Josef Beuth
    Universität zu Köln

    Quelle: Leben? Leben! 4/2014

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