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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

MS und Schwangerschaft

Die Krankheit Multiple Sklerose (MS) und eine Schwangerschaft schließen sich nicht aus. Dennoch stellen sich für die Betroffenen und ihre Partner eine Reihe Fragen, die die Familienplanung betreffen.

Kann eine MS vererbt werden?

Die Krankheit MS kann nicht direkt vererbt werden. Es gibt genetische Faktoren, die die Entstehung der Erkrankung begünstigen. Es müssen allerdings weitere Faktoren hinzukommen, um die Krankheit ausbrechen zu lassen. Das Risiko eines Kindes, bei dem ein Elterteil an MS leidet, auch zu erkranken, ist nach bisherigen Untersuchungen als eher gering einzustufen.

Schaden die Medikamente dem Kind?

Die Langzeitbehandlung, wie sie bei einer MS in der Regel durchgeführt wird, muss während einer Schwangerschaft unterbrochen werden. Medikamente wie Interferonbeta, Azathioprin, Glatirameracetat usw., die eine immunmodulatorische Wirkung haben, können schädlich sein. Deswegen sollten, wenn diese Medikamente verabreicht werden, unbedingt empfängnisverhütende Maßnahmen eingesetzt werden. Der Kinderwunsch muss entsprechend mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Die Therapie sollte drei bis sechs Monate vor Beginn der Schwangerschaft beendet worden sein. Wird eine MS-Patientin ungewollt schwanger, müssen die Medikamente sofort abgesetzt werden.

Kommt es im Verlauf der Schwangerschaft zu einem Schub, so kann in der Regel eine normale Schubtherapie mit Kortison durchgeführt werden, ohne dass das ungeborene Kind dadurch Schaden nimmt.

Schadet die Schwangerschaft der Mutter?

In wissenschaftlichen Studien konnte gezeigt werden, dass eine Schwangerschaft generell keinen Einfluss auf das Fortschreiten einer MS hat.

Während der Schwangerschaft ändert sich jedoch häufig die Schubrate – sie wird geringer. Dabei gilt, dass je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto geringer das Risiko eines Schubes wird. In den ersten drei Monaten nach der Entbindung hingegen ist die Wahrscheinlichkeit, einen Schub zu erleiden, am größten. Nach diesen drei Monaten pendelt sich die Schubhäufigkeit jedoch wieder ungefähr dort ein, wo sie vor der Schwangerschaft auch gelegen hat. Die verminderte Schubrate während der Schwangerschaft wird dadurch erklärt, dass das Immunsystem der Mutter während dieser Zeit eine Toleranz gegenüber dem Fötus entwickeln muss und dadurch auch andere Immunprozesse wie die MS gedämpft werden.

Kann man mit einer MS Kinder aufziehen?

Für MS-Erkrankte ist es wichtig, in ein Netz funktionierender sozialer Kontakte eingebunden zu sein. Krankheitsschübe können immer auftreten und dafür sorgen, dass ein Elternteil für die Erledigung bestimmter Aufgaben ausfällt. Auch bestimmte Symptome wie Lähmungserscheinungen oder eine Fatigue können Betroffene schnell an die Grenzen ihrer Belastbarkeit kommen lassen. Befinden sich Menschen im Umfeld der MS-Patienten, die in solchen Situationen einspringen können und für Entlastung sorgen, schließen sich die Erkrankung und der Kinderwunsch nicht aus.

Lydia Köper

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