Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Das Nervensystem spielt eine wichtige Rolle bei der Sexualität. Erotische Sinneseindrücke (z. B. Berührungen) werden an das Gehirn übermittelt, und dort in Signale an die Geschlechtsorgane umgesetzt. Es ist daher unmittelbar einsichtig, dass eine Beeinträchtigung der Nervenleitung auch direkte Auswirkungen auf die Sexualität hat. Bei Männern kommt es häufig zu Erektionsstörungen, Orgasmusstörungen und vorzeitigem Samenerguss. Frauen erleben oft eine trockene Scheide und ebenfalls Schwierigkeiten, einen Orgasmus zu erreichen. Bei vielen Männern und Frauen mit MS kommt es auch zu einem teilweisen oder vollständigen Verlust des Geschlechtstriebs (Libido).
Neben diesen direkten Auswirkungen auf die Sexualität können aber auch andere Symptome der MS wie beispielsweise eine generelle Ermüdbarkeit und Erschöpftheit oder Spastik und Lähmungen in den Beinen den Ablauf einer sexuellen Begegnung empfindlich stören. Außerdem sind viele MS-Patienten auf Medikamente angewiesen, die Sexualstörungen als Nebenwirkung haben können.
Erektionsstörungen bei MS sind kein Grund zur Verzweiflung, denn prinzipiell steht MS-Patienten das gesamte Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Auf unserer Seite Behandlung (Therapie) der ED finden Sie eine Übersicht und Links zu vertiefenden Informationen. Es lohnt sich, dass Sie mit Ihrem Arzt über die für Sie optimale Behandlung reden.
Schwieriger ist der Umgang mit Orgasmusstörungen, mangelnder Libido und den Sex störende Begleiterscheinungen der MS. Hier kann in erster Linie ein offenes Gespräch mit der Partnerin dem Parnter helfen und vielleicht auch neuen Appetit auf Sex wecken.
Es gibt viele Gründe, mit uns Kontakt aufzunehmen. Wir stehen Männern und Frauen zum Erfahrungsaustausch über alle Aspekte von Erektionsstörungen zur Verfügung und suchen mit ihnen gemeinsam nach Lösungen für ihre konkrete Situation. Als selbst Betroffene kennen wir natürlich auch das Gefühlschaos, das Erektionsstörungen hervorrufen können. Wir möchten deshalb gerade auch den Männern Kontakt anbieten, die noch nicht beim Arzt waren oder noch nicht mit ihrer Partnerin über ihre Probleme reden konnten. Partnerinnen von betroffenen Männern vermitteln wir auch gerne Kontakt mit unseren Partnerinnen.
Selbstverständlich verlangen wir für den Kontakt mit uns und speziell für Auskünfte und Beratung kein Geld. Sie würden uns allerdings sehr helfen, wenn Sie uns nach einem Kontakt eine kurze Rückmeldung geben und uns sagen, ob Ihnen das Gespräch mit uns geholfen hat. Lob freut uns, Kritik hilft uns, besser zu werden.
Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)
Postanschrift: Weiherweg 30 A
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Kontakt per E-Mail: kontakt@impotenz-selbsthilfe.de
Kontakt per Telefon: 030/76 68 95 21
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Aus Befund MS 1/2010