Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Die Progressive MS Alliance ist ein Zusammenschluss von MS-Organisationen weltweit und wurde 2012 gegründet, um Forschung und Entwicklung von Medikamenten für die progressiven Formen (die sekundär progrediente (SPMS) und die primär progrediente (PPMS) Verlaufsform der MS) zu verbessern.
2014 traten der Progressive MS Alliance neben der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) auch die MS-Organisationen Australiens, Belgiens und der Niederlande bei. Damit umfasste die Progressive MS Alliance Anfang 2015 zwölf MS-Organisationen, die MS International Federation (MSIF) eingeschlossen. Die Progressive MS Alliance hat sich u. a. zum Ziel gesetzt:
Um ihre Ziele voranzutreiben, hat die Progressive MS Alliance im September 2014 die ersten 22 Forschungsstipendien vergeben. Forscher aus neun Ländern (Australien, Belgien, Großbritannien, Italien, Kanada, Niederlande, Schweden, Spanien, USA) konzentrieren sich in dieser ersten „Forschungsrunde“ auf folgende sechs Bereiche:
Insgesamt rund 22 Mio. Euro will die Progressive MS Alliance bis 2020 in die Forschung zu den fortschreitend verlaufenden Formen der MS investieren. Die oben genannten ersten Forschungsprojekte sollen zunächst das Verständnis für diese MS-Formen vertiefen. Darauf aufbauend sollen schließlich Medikamente und Therapien entwickelt werden. Die Vorsitzende des Exekutivkomitees der Progressive MS Allianz und Geschäftsführerin der US-amerikanischen National MS Society Cynthia Zagieboylo betonte in diesem Zusammenhang, dass erstmals MS-Gesellschaften auf der ganzen Welt gemeinsam Forschungsprojekte für die progressiven Formen der MS finanzieren.
Von den rund 2,3 Mio. Menschen weltweit, die von MS betroffen sind, sind der Progressiven MS Allianz zufolge etwa eine Million Menschen von einer progressiven Form betroffen. Bei ungefähr 65% der von der schubförmigen MS Betroffenen geht die Krankheit später in eine sekundär progrediente Form über.
Quelle: Befund MS 1/2015