Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Der Landesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Hamburg feiert 2017 sein 35-jähriges Bestehen – er wurde 1982 von Margrit Gräfin von Schweinitz und 13 weiteren Personen gegründet. 2016 wies die DMSG Hamburg 1.715 Mitglieder, 31 Selbsthilfegruppen sowie zehn hauptamtliche Mitarbeiter vor.
Begann die Arbeit der DMSG Hamburg 1982/83 vor allem mit Hausbesuchen von MS-Patienten, wurde sie bis heute auf verschiedene Tätigkeitsfelder ausgeweitet. Schwerpunkte setzt die DMSG Hamburg heute – neben den nach wie vor durchgeführten Hausbesuchen – auf die Beratung von Menschen mit MS, auf die Durchführung von Informationsveranstaltungen, Seminaren, Workshops sowie auf die Herausgabe der Mitgliederzeitschrift und die Schulung ehrenamtlicher Mitglieder wie etwa den Leitern der Selbsthilfegruppen.
Die Geschäftsstelle der DMSG Hamburg am Eppendorfer Weg wurde 1985 eröffnet, nachdem eine Erbschaft den Kauf der Räumlichkeiten ermöglicht hatte. 1985 fanden auch erstmals Treffen der bis dahin gegründeten Selbsthilfegruppen sowie ein erstes Yoga-Seminar statt. Über die Jahre weitete sich das Angebot der DMSG Hamburg immer weiter aus. So wurde 1986 die Telefonberatung eingeführt, 1987 das erste Mitteilungsblatt gegründet. 1995 fand erstmals eine von der DMSG Hamburg organisierte Segelregatta mit MS-Betroffenen statt, 1997 das erste MS-Symposium in Hamburg unter Beteiligung zahlreicher namhafter Experten.
2001 schließlich führte die DMSG Hamburg das therapeutische Reiten für MS-Patienten ein – die Hippotherapie hat dort mittlerweile einen festen Platz in der Arbeit mit MS-Betroffenen. 2005 gründete der Landesverband eine psychologische Beratungsstelle. 2013 führte er ein Jobcoaching bei MS ein, das zum Ziel hat, MS-Patienten die Rückkehr in den Beruf zu ermöglichen. Als weiteren Service bietet die DMSG Hamburg in regelmäßigen Abständen ein sog. Peer-Counseling an – hier beraten von MS Betroffene andere Betroffene. Einmal monatlich führt zudem eine Anwältin eine arbeitsrechtliche Beratung für Mitglieder der DMSG Hamburg durch. Außerdem unterhält der Landesverband einen Fahrdienst für von MS Betroffene, damit diese etwa die Selbsthilfegruppentreffen besuchen können.
Die DMSG Hamburg finanziert ihre Arbeit in erster Linie durch die Beiträge ihrer Mitglieder sowie durch Spenden und Zuschüsse von Krankenkassen und Stiftungen. Sie hat neben den hauptamtlich Tätigen mehr als 100 ehrenamtliche Mitarbeiter, die auf vielfältige Weise helfen, z. B. bei Ausfahrten oder im Besuchsdienst.
Quelle: Befund MS 1/2017