Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Die Initiative Selbsthilfe Multiple Sklerose Kranker e.V. wurde im Jahre 1981 von MS-Betroffenen gegründet. Es sollte ein Verein geschaffen werden, in dem anderen Betroffenen mit den eigenen Erfahrungen und fachkundigem Rat zu Therapien, Akut- und Reha-Kliniken sowie im Umgang mit Behörden und Institutionen zur Seite gestanden wird. Die Initiative Selbsthilfe Multiple Sklerose Kranker e.V. arbeitet gemeinnützig und unabhängig, um eigenverantwortlich und selbstständig die Belange MS-erkrankter Menschen vertreten zu können.
In Deutschland bekommen durchschnittlich täglich 10 Menschen die Diagnose MS gestellt. Für die Betroffenen und auch für deren Angehörige bricht in diesem Moment eine Welt zusammen. Oft bedeutet die Diagnose einen tiefen Einschnitt ins Leben, sowohl familiär als auch beruflich. Die Initiative Selbsthilfe Multiple Sklerose Kranker e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, in diesen Situationen den nötigen Rückhalt zu schaffen. Nur so wird es den Betroffenen erleichtert, die eigenen Kräfte zu mobilisieren, um den Kampf mit der Krankheit aufzunehmen.
Mitglieder erhalten eine vierteljährlich erscheinende Zeitschrift. Darin werden die neuesten Entwicklungen in Forschung, Medizin und Therapie besprochen. Auch über Ereignisse in der Rechtsprechung und der Sozialgesetzgebung, die mit MS in Zusammenhang stehen, wird berichtet. Neben diesen Informationen, die durch die Zeitschrift an die Mitglieder der Initiative Selbsthilfe Multiple Sklerose Kranker e.V. weitergegeben werden, wird auch Raum für persönliche Erfahrungen der Betroffenen geboten. So wird beispielsweise über Erfahrungen mit Behörden und Verbänden berichtet. Leserbriefe werden veröffentlicht und geben so Kommentaren und Kritiken Raum. Aber auch Dinge wie Kochrezepte, Literaturempfehlungen und die Kommunikation der Mitglieder untereinander finden Platz.
Die Initiative Selbsthilfe Multiple Sklerose Kranker e.V. bietet zudem eine Reihe von Veranstaltungen an. So werden Vorträge organisiert, bei denen Therapieansätze und Trainingsmethoden vorgestellt werden, die den Betroffenen beim Umgang mit der Erkrankung wertvolle Hilfe leisten können. Eine jährliche Mitgliederversammlung steht natürlich auch auf dem Programm. Daneben wird ein Sportprogramm, sogenannter Rehabilitationssport, angeboten, welcher einerseits auf die Bedürfnisse der MS-erkrankten Menschen angepasst ist, sich andererseits aber auch an Angehörige und Helfer richtet. Die Übungsleiter sind speziell für den Behinderten- und Rehabilitationssport ausgebildet. Ziel ist es, die Mobilität zu fördern, die oft durch die Krankheit eingeschränkt wird. Neben dieser therapeutischen Wirkung steht zudem auch der soziale Aspekt im Vordergrund – die Sporttreffen wirken einer Isolation und Vereinsamung der Betroffenen entgegen und erhalten so ein Stück Lebensqualität.
2021 feiert die Initiative Selbsthilfe Multiple Sklerose Kranker (MSK) ihr 40-jähriges Bestehen. Die MSK wurde 1981 von an MS Erkrankten und ihren Angehörigen gegründet, um gleichfalls Betroffenen Unterstützung zu bieten. Die MSK legt Wert auf eine kritische Prüfung neuer Forschungserkenntnisse und Behandlungen. Ein selbstbestimmter Umgang mit MS ist das Leitmotiv der Initiative.
Der MSK ist vor allem der Erfahrungsaustausch von Betroffenen wichtig. Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und die Resilienz der Betroffenen im Umgang mit der Krankheit und ihren Folgen zu stärken. Gegründet wurde die MSK in der Region Mannheim, weshalb im Raum Rhein-Neckar die meisten Aktivitäten der Initiative stattfinden. Doch ihre Mitglieder hat die MSK im gesamten Bundesgebiet. Der Vereinszeitschrift Blickpunkt, in der Betroffene über ihre Erfahrungen berichten, kommt dabei als Bindeglied eine wesentliche Rolle zu.
Die Mitglieder des Vereins treffen sich regelmäßig im Gemeindesaal der St. Aegidius-Kirche in Mannheim-Seckenheim. Auch Workshops, Vorträge und Freizeitaktivitäten für Betroffene organisiert die MSK, z. B. zu den Themen „Logopädie“ oder „Verhalten in schwierigen Situationen“.
Bei den Veranstaltungen können MS-Erkrankte Kontakte mit ebenfalls Betroffenen knüpfen, sich informieren, aber auch ihre eigenen Erfahrungen mit anderen teilen. Die MSK bittet darum, sich zu den Veranstaltungen jeweils eine Woche im Voraus anzumelden. Auf der Website der Initiative (www.multiple-sklerose-e-v.de/) finden Interessierte weitere Informationen.
Lydia Köper
Quelle: Befund MS 4/2021