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Krebs allgemein

Krebs ist eine vielschichtige Krankheit. Man versteht darunter jede Veränderung eines Gewebes, bei der die Zellen sozusagen ihre Differenzierung verlieren und daher autonom, also selbstständig wachsen können.

Krebs allgemein
© iStock - koto_feja

Haarausfall als Folge der Therapie von Krebs

Haarausfall durch die Krebstherapie – für die Betroffenen kann der Verlust der Haare psychisch sehr belastend sein, macht er doch die Erkrankung nach außen sichtbar. Gerade für Frauen, aber auch für einige, vor allem junge, Männer gehören die Haare zu einem positiven Selbst- und Körperbild dazu.

Dabei kommt es nicht bei jedem Krebspatienten zu Haarausfall: Ob er auftritt, ist von den Medikamenten, deren Zusammensetzung und auch individuellen Faktoren abhängig. Er beginnt nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) meist zwei bis vier Wochen nach Beginn der Therapie. Nicht nur die Haare auf dem Kopf, auch die Brauen und Wimpern können dann ausfallen.

Ursache ist, dass die Zytostatika auf sich häufig teilende und schnell wachsende Zellen wirken – dies sind einerseits die Tumorzellen, aber auch ein großer Teil der Zellen der Haarwurzeln befindet sich laut Krebsinformationsdienst in einer ständigen Teilungsphase. Durch die Medikamente werden sie geschädigt, das Haar fällt aus bzw. bricht über der Wurzel ab. Bei den allermeisten Betroffenen ist dieser Haarverlust jedoch nicht dauerhaft. Sobald die Zytostatika vom Körper abgebaut werden, wächst das Haar wieder nach. Bei den meisten Patienten ist dies etwa zwei bis sechs Monate nach der Therapie, bei manchen auch bereits während der Behandlung wieder der Fall, schreibt Prof. Dr. Josef Beuth, Universität zu Köln.

Eine Perücke kann helfen

Viele von Haarausfall betroffene Frauen tragen in der Zeit der Chemotherapie eine Perücke. Dabei sollte man sich an einen sich in diesem Bereich auskennenden Friseur oder an ein Perückenstudio wenden, so die DKG. Dies sollte am besten bereits dann geschehen, wenn noch eigene Haare vorhanden sind, damit die Perücke dem eigenen Typ angeglichen werden kann. Von der Optik her gibt es keine wesentlichen Unterschiede zwischen Kunst- und Echthaarperücken, vom Preis her sind Echthaarperücken allerdings wesentlich teurer. Zudem benötigen sich auch mehr Pflege.

Der Krebsinformationsdienst rät dazu, sich bereits vor Therapiebeginn eine Perücke verschreiben zu lassen. Gesetzliche Krankenkassen tragen bei Frauen die Kosten i. d. R. ganz oder auch anteilig. Wie hoch der Anteil der Krankenkassen ist, sollte man vorab bei der Krankenkasse erfragen. Auch bei privat versicherten Frauen sollte man bei der Kasse nachfragen, hier hängt die Beteiligung vom gewählten Tarif ab, so der Krebsinformationsdienst. Bei Männern sind die Regelungen unterschiedlich. Auch hier sollte man nachfragen, ob bzw. wieviel die Kasse zahlt. Voraussetzung für eine Beteiligung der Kassen ist jedoch die Verschreibung der Perücke durch den Arzt.

Wer keine Perücke oder diese nicht immer tragen möchte, kann sich auch dafür entscheiden, den Kopf durch bunte Tücher, Mützen oder Hüte zu verdecken. Gerade jüngere Patienten entscheiden sich hierfür. Im Allgemeinen empfiehlt die DKG, dass man vor der Therapie überlegen sollte, sich die Haare abschneiden zu lassen, damit der Haarausfall weniger auffällt.

Haarausfall vorbeugen?

Es gibt einige Methoden, die dem Haarausfall vorbeugen sollen. Laut Krebsinformationsdienst und Prof. Beuth sind diese jedoch in ihrer Wirksamkeit nicht hinreichend belegt. Dazu gehören beispielsweise Kühlhauben, die die Durchblutung während der Chemotherapiegabe verringern, sodass weniger Medikamente zu den Haarwurzeln gelangen. Bei einigen Patienten haben diese Kühlhauben einen weniger starken Haarverlust erreicht, die Studien dazu seien jedoch nicht von wissenschaftlich ausreichender Qualität, betont der Krebsinformationsdienst. Auch einige Shampoos, Kurspülungen und Haarwasser sollen den Haarverlust mindern, sind jedoch ebenfalls nicht in ihrer Wirksamkeit belegt und daher nicht als Medikament anerkannt – sie müssen deshalb selbst bezahlt werden.

Nicht nur bei der Chemo-, auch durch die Strahlentherapie kann es zu Haarausfall kommen – zumindest, wenn der Kopf bestrahlt wird, beispielsweise bei einem Hirntumor. An anderen Körperregionen eingesetzt führt die Strahlentherapie jedoch nicht zu Haarausfall am Kopf.

Quelle: Befund Krebs 5/2015

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