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Krebs allgemein

Krebs ist eine vielschichtige Krankheit. Man versteht darunter jede Veränderung eines Gewebes, bei der die Zellen sozusagen ihre Differenzierung verlieren und daher autonom, also selbstständig wachsen können.

Krebs allgemein
© iStock - koto_feja

Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie bei Krebs

Die sog. systemische Therapie ist neben Operation und Strahlentherapie eine der drei „Säulen“ in der Behandlung von Krebs. Systemisch bedeutet, dass die dabei eingesetzten Medikamente im ganzen System Körper wirken – wodurch es wie bei jeder Therapie zu Nebenwirkungen kommen kann.

Chemotherapie: Sich schnell teilende Zellen angreifen

Die Chemotherapie richtet sich in erster Linie gegen sich schnell teilende Zellen, zu denen Tumorzellen gehören. Aber auch andere Zellen im Körper, die nicht vom Krebs befallen, sondern gesund sind, werden von ihr in Mitleidenschaft gezogen. Aufgrund ihrer systemischen Wirkung unterscheiden die Medikamente der Chemotherapie jedoch nicht zwischen Krebszellen oder Zellen der Haarwurzeln oder der Schleimhäute, die ebenfalls zu den sich schnell teilenden Zellen gehören und daher von den Medikamenten angegriffen werden. Welche Nebenwirkungen wann und bei wem auftreten – das ist individuell unterschiedlich und hängt auch von dem eingesetzten Medikament ab bzw. von der verwendeten Medikamentenkombination.

Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören beispielsweise die sich schnell teilenden Zellen der Haarwurzeln, der Nagelwurzeln oder auch der Schleimhäute. Die Folge sind Haarausfall, Veränderungen an den Nägeln, manchmal auch Ausfall der Nägel sowie schmerzhafte Reizungen, Entzündungen und Geschwürbildungen an den Schleimhäuten, z. B. im Mund, der Vaginalschleimhaut oder des Magen-Darm-Traktes, so der Krebsinformationsdienst.

Die Chemotherapie kann auch Veränderungen im Blutbild nach sich ziehen. So kommt es mitunter zu einem Abfall von Fresszellen im Blut, auch Neutropenie genannt. Dadurch steigt die Infektionsgefahr für Krebspatienten. Ihr Blut wird daher einige Tage vor der Gabe einer Chemotherapie untersucht. Eine weitere Wirkung der Chemotherapie ist die Verringerung von roten Blutkörperchen. Dies kann eine Blutarmut nach sich ziehen – Symptome sind Müdigkeit und Erschöpfung. Dies ist jedoch nicht die alleinige Ursache für die sog. Tumorfatigue, hier spielen oft auch psychische und andere Faktoren eine Rolle. Oft hilft es den Betroffenen, wenn sie sich bewegen und an der frischen Luft aufhalten.

Was tun bei Nebenwirkungen?

Da diese Nebenwirkungen jedoch individuell sehr unterschiedlich auftreten, rät die Felix-Burda-Stiftung dazu, mit dem Arzt über die aufgetretenen Beschwerden zu sprechen – je mehr Informationen dieser hat, umso besser kann er etwas gegen Nebenwirkungen unternehmen. Mitunter muss auch die Chemotherapie selbst oder der Rhythmus, in dem diese verabreicht wird, angepasst werden.

Mit sog. Supportivtherapien können Nebenwirkungen gelindert und manchmal sogar ganz verhindert werden. Gegen Übelkeit helfen z. B. bestimmte Medikamente, die Antiemetika, die meistens bereits mit der Chemotherapie zusammen verabreicht werden. Ebenfalls gut zu wissen: Nach Beendigung der Therapie klingen viele Nebenwirkungen i. d. R. wieder ab – die Haut heilt, die Haare wachsen nach.

Nebenwirkungen der zielgerichteten Therapien

Seit einigen Jahren werden für manche Tumorarten auch sog. zielgerichtete Therapien eingesetzt. Diese Medikamente richten sich mit unterschiedlichen Wirkprinzipien gegen bestimmte Eigenschaften von Tumorzellen. Dennoch haben auch sie Nebenwirkungen an gesundem Gewebe: Dazu gehören beispielsweise Hautveränderungen, Schleimhautentzündungen und Entzündungen des Nagelbetts, Verdauungsbeschwerden, Blutdruckschwankungen und Nervenschäden an Händen und Füßen.

Bei allen genannten Nebenwirkungen gilt jedoch: Sie treten nicht bei jedem Patienten in gleicher Weise und Intensität auf und sind sowohl von der Dosis der eingesetzten Medikamente, als auch von der Kombination verschiedener Medikamente abhängig. Gegen viele Nebenwirkungen gibt es auch Behandlungsmöglichkeiten – so ist die früher als typischerweise mit der Chemotherapie in Verbindung gebrachte Übelkeit heutzutage weniger ausgeprägt, da mit der Chemotherapie gemeinsam sog. Antiemetika gegeben werden, die das Erbrechen lindern oder ganz verhindern können. Eine gesunde vitaminreiche Ernährung, Bewegung und frische Luft sowie eine sanfte, aber gute Haut-, Zahn- und Mundpflege sollten, wenn möglich, unter Chemotherapie eingehalten werden.

Nach Beendigung der Chemotherapie werden die Substanzen der Therapie wieder vollständig ausgeschieden und auch die Nebenwirkungen bilden sich in den folgenden Wochen und Monaten zurück, informiert der Krebsinformationsdienst. Angst davor, dass sich Giftstoffe o. Ä. im Körper ansammeln könnten, bräuchte man daher nicht haben.

Quelle: Befund Krebs 5/2016

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