Krebs ist eine vielschichtige Krankheit. Man versteht darunter jede Veränderung eines Gewebes, bei der die Zellen sozusagen ihre Differenzierung verlieren und daher autonom, also selbstständig wachsen können.
Thrombosen sind bei Krebspatienten eine häufige Komplikation bzw. Folge von Erkrankung und Therapie. Wie die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie online informiert, ist das Risiko für eine sog. venöse Thromboembolie (Entstehung einer Thrombose in der Vene mit anschließender Ablösung und Lungenembolie) für Tumorpatienten vier- bis siebenmal höher als bei Menschen ohne Krebs. Bestimmte Krebserkrankungen wie Bauchspeicheldrüsenkrebs, Lungenkrebs oder Lymphom, die Tumortherapie selbst, Blutveränderungen sowie unterstützende Maßnahmen wie das Anlegen eines Venenports können Ursache für ein erhöhtes Thromboserisiko sein.
Verwendet wird bei der Thromboseprävention zum einen der Wirkstoff Heparin. Diesen gibt es in verschiedenen Formen, die unter die Haut oder auch venös injiziert werden, abhängig vom jeweiligen Produkt. Eine andere Medikamenten Gruppe sind die sog. Vitamin-K-Antagonisten, die als Tabletten eingenommen werden. In Deutschland wird meist Phenprocoumon verwendet.
Darüber hinaus gibt es auch neuere oral einzunehmende Gerinnungsmedikamente (NOAK), bei denen es aber, so die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie auf ihrem Online-Portal, keine speziellen Befunde im Hinblick auf Krebspatienten gibt. Das generell erhöhte Risiko einer erhöhten Blutungsneigung erfordert eine individuelle Abwägung der Therapie.
Krebspatienten können auch selbst versuchen, Thrombosen vorzubeugen – vor allem durch Bewegung. Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen und Venengymnastik halten den Blutfluss in Gang, regelmäßiges und ausreichendes Trinken beugt einer „Verdickung“ des Blutes vor. Bei Schmerzen, beispielsweise in den Waden, sollte man schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
Quelle: Befund Krebs 5/2016