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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Mit Bogenschießen kognitive und körperliche Fähigkeiten trainieren

Sport und Bewegung spielen in der MS-Therapie eine wichtige Rolle: um die Beweglichkeit und damit zugleich die Selbstständigkeit der von MS Betroffenen zu erhalten, um Stress abzubauen und die Psyche zu stabilisieren und um ganz allgemein die Lebensqualität zu verbessern. Auch kognitive Symptome der MS wie die Abnahme der Konzentrationsfähigkeit können durch bestimmte Sportarten positiv beeinflusst werden. Ein Beispiel: das therapeutische Bogenschießen, das sowohl die körperlichen als auch die kognitiven Fähigkeiten bei MS verbessern kann. Zum Bogenschießen ist übrigens ein Großteil der Menschen mit MS in der Lage – auch von MS Betroffene mit starken körperlichen Einschränkungen. Denn Bogenschießen kann man im Stehen, im Sitzen und im Liegen.

Muskulatur stärken

Regelmäßiges Bogenschießen hat positive Auswirkungen auf den Körper: Es stärkt die Schulter-, Arm- und Nackenmuskeln. Zudem profitieren die Muskeln in Bauch und Rücken von den Bewegungsabläufen. Bogenschießen kräftigt die Rumpfmuskulatur und fördert Koordination, Gleichgewicht und Beweglichkeit – besonders wichtig etwa für Menschen mit Lähmungserscheinungen und Ataxien (Störungen der Bewegungskoordination). Bei Konzentrations- und Gedächtnisstörungen kann Bogenschießen ebenfalls helfen. Denn wer die Zielscheibe treffen will, auf die beim Bogenschießen gezielt wird, muss die volle Aufmerksamkeit auf den Ablauf der Bewegungen sowie das Anvisieren des Ziels richten und darf sich nicht ablenken lassen. Diese Konzentration auf eine einzige Sache trägt zugleich dazu bei, Stress abzubauen. Denn Bogenschießen ist ein bisschen wie Meditation – der Schütze fokussiert sich nur auf sein Ziel. Aus diesem Grund wird Bogenschießen auch in der Therapie von Menschen eingesetzt, die zum Burn-out neigen.

Ein weiterer Vorteil des Bogenschießens: Die Muskelspannung – der Muskeltonus – verbessert sich. Zudem wird der Muskeltonus bei dieser Sportart nicht einseitig aufgebaut wie bei Spielen wie Basketball oder Fußball, sondern beide Körperhälften werden gleichermaßen gestärkt. MS-Patienten, die das Bogenschießen aus dem Stand oder dem Sitzen heraus ausüben, können durch regelmäßiges Training ihre Körperhaltung verbessern.

Therapeutisches Bogenschießen wird MS-Patienten u. a. in Rehaeinrichtungen angeboten. Doch auch manche Ergo- und Physiotherapiepraxen haben Bogenschießen mittlerweile ins Therapieprogramm aufgenommen. Wer Gefallen am Bogenschießen findet, kann selbstverständlich auch im Bogensportverein trainieren.

Selbstverständlich benötigen Bogenschützen mit MS – wie andere Schützen auch – nach einiger Zeit einen eigenen Bogen, damit das Zuggewicht des Bogens auf die individuelle Kraft des Schützen eingestellt, der Bogen also an den Schützen angepasst werden kann. Das Zuggewicht kann jederzeit geändert werden, z. B. wenn der Schütze an Kraft hinzugewonnen hat.

Quelle: Befund MS 2/2015

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