Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Die Blut-Hirn-Schranke sorgt dafür, dass keine Mikroorganismen (z. B. Krankheitserreger) ins Gehirn eindringen können, sie verhindert jedoch auch, dass Medikamente zur Behandlung von MS, der Parkinsonkrankheit oder der Alzheimer-Demenz direkt ins Gehirn gelangen.
Forscher an der Universität von Columbia haben einen Weg gefunden, um Wirkstoffe ins Gehirn zu transportieren: Sie bringen die Substanzen in winzige Lipidbläschen ein, die diese in die Bereiche des Gehirns bringen, wo sie benötigt werden. Durch Ultraschallwellen, die direkt auf die Bläschen gerichtet werden, schwellen diese auf eine Größe von 8 Mikrometer an, platzen und die Wirkstoffe können die Blut-Hirn-Schranke passieren. Die Forscher erhoffen sich von diesem Verfahren den gezielteren Einsatz von Medikamenten und eine Reduzierung von Nebenwirkungen. Das Verfahren ist bislang noch im Experimentalstadium – es wurde bisher nur bei Mäusen erfolgreich eingesetzt. Eine Ausweitung auf den Menschen ist nach weiteren Tests geplant.
Quelle: Befund MS 1/2017