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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

MS verlangsamen durch Therapietreue

Therapietreue, auch als Adhärenz oder heute seltener als Compliance bezeichnet, bedeutet, eine angefangene medikamentöse (oder anderweitige) Behandlung solange fortzuführen, wie es medizinisch erforderlich ist. Verschiedene medizinische Studien (u. a. eine über 21 Jahre durchgeführte Langzeitstudie der Universität of California, San Francisco) haben gezeigt, dass eine frühzeitige und anhaltende Behandlung der MS mit verlaufsmodifizierenden Medikamenten nicht nur die Schubrate verringert und damit den Krankheitsverlauf aufhält, sondern auch das Sterberisiko senkt.

Doch laut der Weltgesundheitsorganisation der UNO (WHO) liegt die Adhärenz bei einer Langzeittherapie wie der Behandlung mit verlaufsmodifizierenden Medikamenten bei MS auf Dauer bei etwa 50%. D. h., die andere Hälfte der Patienten bricht die Therapie irgendwann ab. Eine 2013 veröffentlichte Metastudie unter Federführung von Dr. Joseph Menzin zur Adhärenz bei MS, die 24 andere Studien analysierte, ergab, dass die Adhärenz für verlaufsmodifizierende Medikamente je nach Studie zwischen 41% und 88% betrug.

Behandlung nicht eigenmächtig abbrechen

Es gibt viele Gründe, warum Patienten eine Therapie abbrechen oder ihr Medikament nicht nach Anweisung des Arztes nehmen. Dazu zählen:

  • Unerwünschte Nebenwirkungen
  • keine offensichtliche Besserung des Allgemeinbefindens
  • die Abwesenheit körperlicher Symptome
  • Angst vor Injektionen
  • Vergesslichkeit
  • der Wunsch, ein anderes Medikament ausprobieren zu wollen

Dabei sind gerade bei der MS die Vorteile der verlaufsmodifizierenden Therapie erwiesen. So zeigen sich im MRT weniger Läsionen, die Schubrate verringert sich, der Krankheitsverlauf verlangsamt sich und das Risiko für schwerwiegendere körperliche Beeinträchtigungen sinkt. Ein früher Therapiebeginn ist deshalb so wichtig, weil die Forschung darauf hindeutet, dass es bereits zu Schäden im Zentralnervensystem kommt, wenn noch keine Symptome aufgetreten sind. Doch natürlich können Nebenwirkungen auftreten, die die Fortsetzung der Behandlung und damit auch die Adhärenz erschweren. In einem solchen Fall sollten Menschen mit MS vertrauensvoll mit ihrem Arzt darüber reden, ob der Wechsel auf ein anderes Medikament sinnvoll ist.

Quelle: Befund MS 1/2015

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