Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Eine australische Phase-2-Studie ergab, dass eine autologe hämatopoetische Stammzelltransplantation die Krankheit bei MS-Patienten bremst, die nicht auf eine verlaufsmodifizierende Therapie angesprochen haben. Bei der autologen Stammzelltransplantation werden den Patienten blutbildende Stammzellen aus dem Knochenmark entnommen und aufbereitet. Im Anschluss erhalten die Patienten eine Chemotherapie, die dazu führt, dass die blutbildenden Stammzellen im Knochenmark, aus denen sich auch die Immunzellen entwickeln, abgetötet werden. Das ist insoweit von Bedeutung, da die Immunzellen sich bei MS gegen den eigenen Körper richten. Danach werden die entnommenen und aufbereiteten Stammzellen transplantiert, die noch kein Immungedächtnis entwickelt haben. Diese bilden neue Blut- und damit auch Immunzellen.
Die autologe Stammzelltransplantation ist eine risikoreiche Behandlung, da den Patienten in der Zeit zwischen der Transplantation und der Bildung neuer Blutzellen das Immunsystem fehlt und sie anfällig für Krankheitserreger sind. In der australischen Studie erlitten 97% der Teilnehmer mit schubförmiger MS während des ersten Jahres nach der Behandlung keine Schübe, in den nächsten zwei Jahren blieben 90% schubfrei. Auch der Behinderungsgrad gemessen mit der EDSS-Skala ging bei den Patienten mit schubförmiger MS in den ersten drei Jahren nach der Behandlung um einen Wert von rund 1,48 zurück.
Quelle: Befund MS 1/2019