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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Den Kopf trainieren

Kognitive Einschränkungen, zu denen u. a. Störungen der Merkfähigkeit, der Wahrnehmung und der Aufmerksamkeit gehören, treten im Laufe der Zeit bei rund 40% aller von MS Betroffenen auf, so die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG). Wissenschaftlichen Studien zufolge häufig sogar bereits in frühen Stadien der Krankheit.

Das vermehrte Vergessen von Dingen oder eine veränderte Wahrnehmung rufen bei manchen MS-Patienten die Angst hervor, dass Intelligenz und Leistungsfähigkeit des Gehirns abnehmen. Das ist jedoch nicht der Fall. Auch lassen sich die Gedächtnisleistung sowie die Aufmerksamkeit durch gezieltes, regelmäßiges Training wieder steigern, genauso die Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit. Einschränkungen lassen sich zudem kompensieren, z. B. indem man sich Notizen macht, um sich an Wichtiges zu erinnern.

Täglich zehn Minuten üben

Dank der sog. Plastizität des Gehirns, also der Fähigkeit der Nervenzellen und Schaltstellen im Gehirn, sich abhängig von ihrer Verwendung zu verändern, ist es bis ins hohe Alter und auch bei Erkrankungen wie MS möglich, verloren geglaubte kognitive Fähigkeiten bis zu einem gewissen Maß wiederzuerlangen. Allerdings muss man das Gehirn dazu gezielt trainieren – und zwar jeden Tag. Glücklicherweise ist z. B. ein Gedächtnistraining leicht in den Alltag zu integrieren, da man sich i. d. R. täglich Dinge merken muss. Und auch die Konzentrationsfähigkeit lässt sich leicht steigern, z. B. indem man sich vornimmt, täglich einen längeren Zeitungsartikel zu lesen und zu verstehen. Zehn Minuten am Tag, die gezielt fürs kognitive Training verwendet werden, können Einschränkungen entgegenwirken.

Die Merkfähigkeit steigern

Es gibt in wissenschaftlichen Studien erprobte „Tricks“, mit denen es Menschen mit MS (aber auch anderen) leichter fällt, sich bestimmte Dinge zu merken. So können sich die meisten Menschen eine Reihe von Wörtern besser merken, wenn sie um diese Wörter herum eine spannende oder abstruse Geschichte erfinden. Wer diese Technik ausprobieren möchte, hat dazu z. B. Gelegenheit beim nächsten Einkauf. Die zu kaufenden Lebensmittel kann man sich mit einer vorab ausgedachten Geschichte einprägen. Beim Gang durch den Laden spult man die Geschichte vor seinem inneren Auge ab und erinnert sich auf diese Weise an die Dinge, die man einkaufen möchte.

Die Namen von Menschen lassen sich leichter merken, wenn man sich ein besonderes Merkmal der Person „herauspickt“ und eine Assoziation zu ihrem Namen schafft, aus der sich vielleicht auch noch ein Namensteil ableiten lässt – etwa so: Die Farbe von Frau Neufelds braunen Haaren ähnelt der eines frisch (neu) umgepflügten Felds. Anfangs mag es vielleicht schwer fallen, passende Assoziationen zu finden, doch mit ein wenig Übung wird es immer leichter.

Technikaffine finden zudem im Internet eine Reihe interaktiver Gedächtnisspiele. Der Vorteil dieser Trainings: Die meisten liefern gleich im Anschluss die Lösung nach. So lässt sich leicht überprüfen, ob das eigene Ergebnis richtig war. Die Aufmerksamkeit lässt sich übrigens u. a. durch das Ausfüllen von Kreuzworträtseln, durch Sudokus und das Lösen von Rechenaufgaben erhöhen. Lesen – vor allem das Lesen längerer Texte – steigert die Konzentrationsfähigkeit.

Quelle: BMS 3/12

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