Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Im MS-Mausmodell fanden Wissenschaftler der Universität Chicago heraus, dass Immunzellen – sog. Th1- und Th17-Lymphozyten – auf zwei Wegen ins Zentralnervensystem eindringen und dort die Myelinschicht zerstören. In der Gegenwart von Th-17-Lymphozyten wurden bei den Mäusen die sog. Tight Junctions stark geschädigt. Tight Junctions sind Bänder aus Membranproteinen, die an der Aufrechterhaltung der Blut-Hirn-Schranke beteiligt sind und damit verhindern, dass z. B. Krankheitserreger ins Zentralnervensystem eindringen können. Bereits im Frühstadium der MS fanden diese Veränderungen statt.
Im Gegensatz zu den Th17-Lymphozyten drangen Th1-Lymphozyten durch sog. Caveolae – winzige Ausbuchtungen auf den Endothelzellen – ins Zentralnervensystem ein und schädigten die Myelinschicht.
Quelle: Befund MS 1/2018