Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Kanadische Forscher haben sich zum Ziel gesetzt herauszufinden, ob es bei MS eine sog. Prodromalphase gibt – eine Phase, in der die MS sich noch nicht durch Symptome zeigt, die durch Myelinschäden hervorgerufen sind, aber in der bei den Betroffenen bereits vermehrt gesundheitliche Probleme auftraten. Die Untersuchung führte das Forscherteam anhand der medizinischen Daten von 14.428 MS-Patienten in fünf Jahren vor der Diagnose und der von 72.059 Nichtbetroffenen durch.
Das Ergebnis: Im Vergleich zur Kontrollgruppe suchten die späteren MS-Kranken in den fünf Jahren vor ihrer Diagnose häufiger einen Arzt auf, wurden häufiger ins Krankenhaus eingewiesen und erhielten häufiger verschreibungspflichtige Medikamente. Je näher der Zeitpunkt der Diagnose kam, umso öfter wurden medizinische Leistungen in Anspruch genommen. Die Wissenschaftler leiten daraus ab, dass es eine Prodromalphase gibt. Allerdings gibt die Studie keinen Aufschluss darüber, ob und wie dieses Ergebnis zu einer früheren Diagnose beitragen kann.
Quelle: Befund MS 3/2017