Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Eine kleine internationale Studie, an der 38 Personen mit schubförmiger MS und genauso viele gesunde Probanden teilnahmen, ergab, dass von MS Betroffene in moralischen Fragen härter urteilten als die gesunden Studienteilnehmer.
Während der Untersuchung wurden den Teilnehmern verschiedene Szenarien mit verschiedenen Ausgängen vorgestellt und sie mussten im Anschluss auf einer Skala von 1 bis 7 darüber urteilen, wie angemessen die am jeweiligen Szenario beteiligte Person gehandelt hat (1 = absolut unangemessen, 7 = völlig angemessen) und wie stark sie bestraft werden sollte (1 = gar nicht, 7 = schwere Strafe). Außerdem sollten die Teilnehmer einschätzen, wie viele von 100 Menschen genauso antworteten wie sie selbst.
Ein Beispiel für ein solches Szenario: Ein Arzt instruiert Juan, wie er seiner senilen Ehefrau Medikamente gegen ihre Herzkrankheit geben soll. Er warnt Juan davor, dass seine Frau eine Stunde lang kein Vitamin K zu sich nehmen darf, bevor und nachdem sie die Tabletten genommen hat. Eines Tages probiert seine Ehefrau eine exotische Frucht. Diese Frucht ist reich an Vitamin K. Juan, der nicht weiß, dass die Frucht Vitamin K enthält, gibt seiner Frau die Tabletten sofort nach dem Verzehr. Das Herz seiner Frau setzt aus und sie stirbt. In einem zweiten Szenario weiß Juan, dass die Frucht reich an Vitamin K ist. Er legt es also darauf an, dass seiner Frau etwas passiert.
Unabhängig davon, ob es sich um einen Unfall oder um Absicht handelt, die Probanden mit MS entschieden stets härter als die gesunden Teilnehmer und sie nahmen häufiger an, dass die Antworten anderer sich mit ihren deckten. Daraus folgerten die Wissenschaftler, dass die MS und die aus ihr resultierenden körperlichen und seelischen Folgen die Betroffenen härter in ihrem Urteil mache, sie gefühlskälter werden ließe. Da die Studie jedoch mit 76 Teilnehmern sehr klein war, können aus ihr keine allgemeinen Rückschlüsse auf Menschen mit MS gezogen werden.
Quelle: Befund MS