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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Sport ist Mord? Bewegen ist Leben!

Sport ist ja so gesund – auch und gerade für Menschen, die an Multipler Sklerose leiden. So gibt es auch jede Menge Berichte zu den verschiedensten Sportarten, ihre positiven Auswirkungen und zu dem ungeheuren Spaßfaktor, den sie bieten. Doch leider – man wagt es heutzutage kaum auszusprechen – gibt es da doch noch die unverbesserlichen Coach-Potatoes, die einfach keinen verordneten Spaß durch körperliche Betätigung haben wollen …

… oder diejenigen, denen schlicht die Zeit für einen Besuch in Schwimmbad oder Fitnessstudio fehlt. Oder das nötige Kleingeld für den Kurs im Bogenschießen. Außerdem ist regelmäßige behutsame Bewegung sicherlich wertvoller als der einmal wöchentliche Powershot. Deshalb gibt es speziell ausgearbeitete Übungsprogramme für Menschen mit Multipler Sklerose, mit deren Hilfe Muskelkraft, Koordination und Gleichgewicht trainiert sowie die Muskelspannung positiv beeinflusst werden kann. Die Übungen lassen sich individuell dosieren und durch regelmäßige Dehnungen, Lockerungen und Entspannungspausen flexibel gestalten. Kurze Sequenzen von 15 Minuten täglich sind dabei ideal.

Immer noch zu aufwendig? Experten wissen, dass die Disziplin bei der Durchführung von Bewegungsübungen ganz wesentlich damit zusammenhängt, wie gut sich das Programm in den Tagesablauf integrieren lässt. Wenn es also einfach nicht in Ihren Alltag passt oder Sie nicht die Ruhe finden, sich eine Viertelstunde zur Gymnastik zurückzuziehen, versuchen Sie doch einfach, ein paar Übungen in Ihre normalen Beschäftigungen mit einzuflechten. Das geht leichter, als Sie denken, und wirkt sich durch die angenehm entspannte Verteilung über den Tag auch positiv auf den Übungserfolg aus. Und Sie laufen nicht Gefahr, sich zu überfordern.

Tipps, die sich in typische Alltagssituationen integrieren lassen:

Wenn Sie zum Telefonieren, zum Gemüsewaschen, zum Zähneputzen stehen, heben Sie einfach ein Bein etwas an. Wenn Sie am Computer oder am Esstisch sitzen, schieben Sie einen Fuß auf dem Boden soweit zurück, bis die Ferse in der Luft steht. Nun drücken Sie die Ferse gezielt Richtung Boden. Ziehen Sie nun die Zehen in die Höhe und verharren Sie kurz in dieser Position, bevor Sie wieder locker lassen.

Lesen Sie doch Ihre Zeitung einfach mal im Reitersitz: Dazu setzen Sie sich umgekehrt so auf einen Stuhl, dass sie die Rückenlehne zwischen den Beinen haben. Die Fußsohlen berühren flach den Boden unterhalb der Knie. Nun auf dem Stuhl soweit Richtung Rückenlehne rutschen, dass die inneren Oberschenkelmuskeln gedehnt werden. Planen Sie regelmäßig Gehstrecken ein, wenn Sie Ihre täglichen Erledigungen machen: Ruhig einmal weiter weg vom Ziel parken als unbedingt notwendig oder einen freiwilligen Umweg auf dem Weg zum Briefkasten nehmen.

Solche kleinen körperlichen Betätigungen sind für Bewegungsmuffel und stressgeplagte Menschen auf jeden Fall ein erster Schritt auf dem richtigen Weg hin zu mehr Aktivität. Sprechen Sie unabhängig davon unbedingt mit Ihrem Arzt darüber, welche Möglichkeiten der Bewegung es gibt, die auch Ihnen Spaß machen und sich problemlos in Ihren Alltag integrieren lassen.

Quelle: BMS 1/2011

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