Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Menschen mit primär-progressiver MS (PPMS) zeigen einer Studie der Universität Bordeaux zufolge mehr kognitive Beeinträchtigungen als an schubförmiger MS (RRMS) Erkrankte. Die in der Zeitschrift Neurology veröffentlichte Untersuchung ergab, dass Patienten mit PPMS eine große Breite kognitiver Defizite zeigten: u. a. bei der Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung, der Aufmerksamkeit, dem Arbeitsgedächtnis und den sog. Exekutivfunktionen, was z. B. zu Problemen bei der Handlungsplanung führen kann. Die Probanden mit RRMS hingegen zeigten im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe nur Einschränkungen in der Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung und im Arbeitsgedächtnis. Die Gründe für das schlechtere Abschneiden der Patienten mit PPMS sind jedoch noch unklar.
Quelle: Befund MS 02/2013