Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Ein menschliches Darmbakterium namens Prevotella histicola könnte u. U. das Potenzial besitzen, Prozesse im Immunsystem zu unterdrücken, die das Fortschreiten von MS begünstigen. Das ergaben Untersuchungen von Wissenschaftlern der Mayo Klinik in Rochester und Forschern der Universität Iowa. Es zeigte sich, dass Prevotella histicola aus dem menschlichen Darm im Mausmodell die Zahl zweier verschiedener Typen von Zellen verringerte, die Entzündungen begünstigen, während das Bakterium gleichzeitig die Anzahl von Zellen (u. a. von T-Zellen) erhöhte, die das Immunsystem im Kampf gegen Krankheiten einsetzt. Darauf, dass Prevotella histicola sich u. U. positiv auf MS auswirken könnte, deuten auch andere Untersuchungen des Mikrobioms (der Darmflora) von MS-Patienten hin. Gegenüber Gesunden ist die Anzahl der im Darm gefundenen Bakterien der Gattung Prevotella bei MS-Betroffenen reduziert. Sie erhöhte sich in der Studie, wenn die Patienten mit verlaufsmodifizierenden Medikamenten behandelt wurden.
Quelle: Befund MS 3/2017