Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Menschen mit Diabetes leiden nicht selten unter Ängsten. Diese können sich auf verschiedene Aspekte der Erkrankung beziehen. Wie die Leitlinie „Psychosoziales und Diabetes“ betont, sind Ängste vor diabetesbezogenen Komplikationen und Unterzuckerungen (Hypoglykämien) sogar einer der stärksten krankheitsspezifischen Belastungen bei Menschen mit Diabetes.
Ängste können schwere Konsequenzen für Menschen mit Diabetes haben: Laut Leitlinie können sie zu starken emotionalen Beeinträchtigungen führen und daher auch zu Problemen beim Diabetesmanagement, sodass die Therapie nicht mehr erfolgreich durchgeführt wird. Zudem geht eine reduzierte Lebensqualität mit dem Auftreten von Ängsten einher.
Wie das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) berichtet, zeigt sich eine Angststörung beispielsweise, wenn Ängste und Besorgnis in Bezug auf bestimmte Situationen auftreten, wie Menschenmengen oder öffentliche Plätze. Die Folge ist ein Vermeidungsverhalten der betroffenen Person. Es gibt dabei sehr spezifische Ängste als auch solche in generalisierter Form, d. h., die über verschiedene Lebensbereiche hinweg auftreten. Mitunter treten auch Panikattacken auf. Weitere Formen von Angststörungen sind durch traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit (Posttraumatische Belastungsstörungen) hervorgerufene Ängste sowie Zwangsstörungen durch immer wieder auftretende und drängende Zwangsgedanken.
Wichtig für eine erfolgreiche Behandlung von Angststörungen ist laut DDZ zum einen, dass der Betroffene einsieht, dass er an einer Angststörung leidet, zum anderen muss er daran etwas ändern wollen. Eine Behandlung ist jedoch bei rechtzeitiger und korrekter Diagnosestellung und Therapie i. d. R. erfolgreich. Eingesetzt werden hierzu Psychotherapie als Therapie der ersten Wahl und ggf. Medikamente.
Wenn beispielsweise speziell auf den Diabetes bezogene Ängste auftreten, ist die Behandlung erster Wahl eine Verhaltenstherapie bei einem diabetologisch erfahrenen Psychotherapeuten. Bei einer mittelgradigen oder schweren Angststörung, die durch vorherige Therapie nicht wirklich gebessert werden konnte, sollte die Psychotherapie durch einen mit Angstbehandlungen erfahrenen Psychotherapeuten erfolgen. Medikamente können zusätzlich dazu eingesetzt werden.
Ängste können ambulant, stationär oder teilstationär behandelt werden, so das DDZ. Dabei sollte die Entscheidung für die Therapieform zusammen mit dem Arzt je nach Art und Schweregrad der Angststörung sowie unter Berücksichtigung von anderen Erkrankungen, bisherigen Behandlungserfolgen und dem Wunsch des Betroffenen getroffen werden.
Quelle: Befund Diabetes 1/2018