Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Viele Menschen mit Diabetes kennen die Sorge, unterwegs in eine Notlage durch eine Unterzuckerung zu geraten. Gerade auf Reisen mit anderen Klimabedingungen oder auf Ausflügen mit körperlicher Aktivität, aber auch im Alltag zu Hause ist es sinnvoll, ein Notfallpaket bereitzuhalten.
Hier gibt es verschiedene Varianten. In den Apotheken sind beispielsweise sogenannte Hypo-Kits oder Glukagon-Notfall-Sets erhältlich. Das ist ein Notfallpaket, mit dem schwere Unterzuckerungen bei insulinpflichtigen Menschen mit Diabetes behandelt werden können, die mit Bewusstlosigkeit einhergehen. In diesem Notfallset ist eine Glukagonlösung zum Spritzen enthalten. Das Hormon Glukagon setzt Zuckerreserven frei und lässt den Blutzuckerspiegel schnell wieder ansteigen, es wirkt etwa innerhalb von zehn Minuten. Eine helfende Person kann die Lösung unter die Haut oder in den Muskel spritzen, wenn eine schwere Hypoglykämie mit Bewusstlosigkeit aufgetreten ist.
Menschen mit Diabetes sollten daher mindestens ein solches Notfallset besitzen. Es ist aber auch sinnvoll, mehrere davon zu haben. Diese kann man dann beispielsweise auch am Arbeitsplatz oder in der Schule lagern. Es sollte am besten gekühlt gelagert werden bei etwa 2–8 °C. Unterwegs, bei Radtouren, Wanderungen oder im Urlaub kann man ein solches Notfallkit ebenfalls mitnehmen, das Spritzenset sollte aber vor Licht geschützt werden. Wichtig ist dabei auch, dass die Helfer Bescheid wissen, wo das Notfallset aufbewahrt wird und was im Notfall zu tun ist. In den auf Rezept erhältlichen Glukagon-Sets ist aber in der Regel auch eine bebilderte Anleitung enthalten.
Neben diesem „klassischen“ Glukagon-Kit stellen sich viele Menschen mit Diabetes aber auch ihr eigenes Notfallpaket zusammen, das sie immer dabei haben. Neben der Glukagonspritze bei Bewusstlosigkeit sind darin beispielsweise Traubenzucker, ein Fruchtsaftpäckchen oder eine Schokoriegel als schnelle Energielieferanten enthalten, die man rasch zu sich nehmen kann, wenn man die Unterzuckerung selbst bemerkt, oder aber auch nach einer schweren Unterzuckerung, wenn man nach einer Glukagon-Injektion sein Bewusstsein wiedererlangt hat, um den Blutzuckerspiegel weiter ansteigen zu lassen. Auch eine geschriebene Anleitung, was im Notfall zu tun ist, ist hilfreich. Ebenfalls für unterwegs sinnvoll, insbesondere bei Reisen oder Ausflügen, sind das Blutzuckermessgerät und genügend Messstreifen, damit man im Bedarfsfall regelmäßig messen kann – und es gar nicht erst zu einer schweren Unterzuckerung kommt.
Quelle: Befund Diabetes 2/2019