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Diabetes

Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.

Diabetes Mellitus
© iStock - PixelsEffect

In Schulungen Diabetes verstehen lernen

Geschulte Diabetespatienten können ihre Krankheit besser managen, Krisensituationen früher entgegensteuern und dadurch ihre Lebensqualität steigern. Claudia Gartlehner, Linz, hat viel Erfahrung mit der Schulung von Diabetespatienten. Im Interview erklärt die Diabetesberaterin, was Patienten in Diabetesschulungen lernen und warum ein aktiver Umgang mit der Krankheit den Therapieverlauf positiv beeinflusst.

Frau Gartlehner, was ist das Ziel einer Diabetesschulung?

Das Ziel ist die Aufklärung und Information des Patienten über Diabetes: Was ist Diabetes, wie wird Diabetes behandelt und wie funktioniert das Selbstmanagement des Diabetes. Dazu zählen Blutzucker messen, Harnzucker messen, Insulin spritzen wenn notwendig, die richtige Ernährung und die Wirkung von Bewegung, Verhalten bei Krankheit und die Aufklärung über die Folgekrankheiten.

Raten Sie grundsätzlich allen Diabetikern zum Besuch einer Diabetesschulung?

Ja, natürlich. Je besser ein Diabetiker aufgeklärt ist, desto besser kann er seinen Diabetes managen und desto geringer sind die Einschränkungen in seiner Lebensqualität.

Welche Inhalte werden bei diesen Schulungen behandelt?

Es gibt einen ärztlichen Teil (Physiologie und Pathologie des Diabetes, wie wirkt sich Bewegung auf den Blutzucker aus, Insulintherapien, Folgeerkrankungen). Der Ernährungsteil, bei dem der Schwerpunkt auf Kohlenhydraten und Fetten, sowie auf der Wirkung von Alkohol liegt, wird von den Diätologinnen übernommen. Die Diabetesberater schulen die Selbstkontrolle des Blutzuckers und Harnzuckers, die richtige Handhabung mit Insulin und die Insulinverabreichung, richtiges Vorgehen bei Hyper- und Hypoglykämie, Aufklärung über die Folgekrankheiten und die richtige Fußpflege.

Welche Unterschiede gibt es bzgl. der Lerninhalte bei Typ-1- und Typ-2-Diabetikern bzw. Patienten, die Insulin spritzen und jenen, die nicht spritzen?

Bei Typ-2-Diabetikern stehen Ernährung und Bewegung im Vordergrund, diese sind neben der Medikamenteneinnahme ein wichtiger Teil der Diabetestherapie. Bei Typ-1-Diabetikern stehen die verschiedenen Insulintherapien im Vordergrund, natürlich auch die Wirkung von Bewegung und Ernährung, Verhalten bei Krankheit und Verhalten bei Hyper- und Hypoglykämie.

Wer hält die Schulungen ab?

Das Schulungsteam besteht aus Ärzten, Diätologinnen, Diabetesberaterinnen, bei der Insulinschulung stehen zusätzlich ein Physiotherapeut und eine Psychologin zur Verfügung.

Werden Einzel- und Gruppenschulungen abgehalten, oder beides?

Hauptsächlich werden Gruppenschulungen mit maximal zwölf Personen durchgeführt, bei Bedarf werden aber auch Einzelschulungen angeboten.

Entstehen für die Patienten Kosten?

Bei der Typ-2-Schulung entstehen keine Kosten, das ist wie ein normaler ambulanter Besuch, bei den stationär geführten Insulinschulungen muss der Patient das Taggeld bezahlen.

Welche Erfahrungen haben Sie persönlich mit geschulten Patienten?

Geschulte Patienten wissen über den Diabetes besser Bescheid, sie können Zusammenhänge dieser Krankheit besser verstehen und Krisensituationen rechtzeitig gegensteuern. Wichtig dabei ist das „Selbstmanagement“. Leider werden noch zu wenige Patienten zu Diabetikerschulungen geschickt, bedenkt man jedoch, dass durch Prävention viele Folgekrankheiten vermieden werden könnten und dadurch unser Gesundheitssystem entlastet werden würde.

Quelle: Befund Diabetes Österreich 01/2013

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