Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Menschen mit Diabetes können uneingeschränkt reisen, wenn sie sich auf den Urlaub entsprechend vorbereiten. Wie die richtige Vorbereitung aussehen kann, lesen Sie hier.
Der Sommer steht vor der Tür und damit für viele Österreicher die Zeit für den Urlaub am Strand, in den Bergen oder bei der Erkundung einer aufregenden Stadt. Menschen mit Diabetes müssen bei ihren Urlaubsvorbereitungen allerdings einige wesentliche Punkte beachten, um gesund in den Urlaub wieder nach Hause zu kommen. Werden diese beachtet, sind Menschen mit Diabetes in der Wahl des Reiseziels und der Art des Urlaubs keine Grenzen gesetzt.
Dabei beginne die Vorbereitung laut Aktive Diabetiker Austria bereits einige Wochen vor der Reise. Zu achten sei auf eventuell notwendige Impfungen für das Urlaubsland. Zudem sollten Insulin und Teststreifen zur Sicherheit in doppelter Menge eingepackt werden. Um Probleme beim Zoll zu vermeiden, könne man sich vom Arzt eine mehrsprachige Bestätigung für das medizinische Material ausstellen lassen. Menschen mit Diabetes, die Insulinpumpen tragen, sollten auch an eventuelle Ausfälle denken und Ersatzbatterien sowie zusätzliche Einmalspritzen mitnehmen. Auch den Insulinnachschub im Urlaubsland sollten sich Betroffene sichern, z. B. indem sie bei heimischen Herstellern nach ausländischen Insulinbezeichnungen fragen oder den Beipackzettel und alle Angaben zum verwendeten Insulin aufbewahren.
Zwei Wochen vor Reiseantritt sollten sich Menschen mit Diabetes eine Checkliste zusammenstellen und die Wechselwirkungen von Arzneimitteln gegen Reisekrankheiten mit den Blutzuckermedikamenten abklären. Während der Reise sei es zudem besonders wichtig, die Diabetes-Utensilien nicht im Handschuhfach oder unter der Heck- bzw. Windschutzscheibe zu lagern. Denn zu große Hitze würde den Medikamenten schaden. Beachten sollte man auch, das angebrochenes Insulin ohne Kühlung bis maximal 35 Grad bis zu vier Wochen verwendbar ist. Zudem würden Insulintaschen mit integrierten Kühlakkus einen guten Schutz bieten. Die Akkus könne man im Kühlschrank wieder aufladen oder eine Kühlbox mitführen, die mit dem Zigarettenanzünder des Autos aufladbar ist. Ohne Kühlung sei der Transport lediglich bis zu maximal 24 Stunden bei maximal 25 Grad möglich.
Menschen mit Diabetes, die auf Flugreise gehen, sollten den Diabetes-Bedarf im Handgepäck transportieren, denn im Frachtraum des Flugzeuges kann es zu Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt kommen, zudem könne das Gepäck verloren gehen. Bei Langstreckenflügen nach Osten sei zudem darauf zu achten, dass sich der Tag verkürzt und sich damit der Insulinbedarf am Reisetag verringert. Umgekehrt ist es, wenn man nach Westen fliegt, hier erhöhe sich der Bedarf an Insulin. Für Notfälle sollten Menschen mit Diabetes auch immer Traubenzucker oder Glukose-Gels, eventuell auch Knäckebrot oder gezuckerte Getränke mitführen. Endlich am Urlaubsort angekommen, sei darauf zu achten, dass vermehrtes Schwitzen und ungewohnte sportliche Aktivität zu Entgleisungen des Stoffwechsels führen können. Menschen mit Diabetes sollten im Urlaub ihre Werte also umso genauer prüfen.
Quelle: Befund Diabetes Österreich 1/2016