Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Zwischen 60 und 110 Milligramm Zucker pro Deziliter Blut: Wessen Blutzuckerwerte sich außerhalb dieses Bereichs bewegen, leidet entweder an einer sog. Hypoglykämie (Unterzuckerung) oder im Gegenteil an Hyperglykämie (Überzucker). In beiden Fällen muss rasch das Richtige getan werden – eine Herausforderung und extreme Stresssituation nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für jene, die helfen (wollen). Es gilt, schnell herauszufinden, welcher der beiden Fälle zutrifft.
Eine Hypoglykämie ist von außen oft gar nicht einfach als solche zu erkennen – in schweren Fällen lallt der Betroffene und wird für betrunken gehalten. Weitere Anzeichen sind etwa Nervosität, Schwitzen, Zittern, Blässe im Gesicht (Achtung auf Mundbereich und Nase) und hohe Pulsfrequenz. Wird nicht rasch etwas dagegen getan, kommen noch Konzentrationsschwäche, allgemeine körperliche Schwäche (eventuell Taumeln) sowie Seh- und Sprachstörungen als Anzeichen hinzu.
Hat der Betroffene einen Diabetikerpass bei sich (oder z. B. auch einen Diabetesanhänger u. Ä.), kann das sehr hilfreich sein. Der Unterzuckerung kann i. d. R. recht einfach beigekommen werden: Traubenzucker, süße Getränke, Süßigkeiten (ausgenommen Schokolade – diese wirkt nicht so rasch), purer Zucker oder Honig können rasch wirken. Aber Achtung: Ist der Patient bereits bewusstlos, sollte ihm nichts eingeflößt werden. Nicht nur in diesem Fall, sondern ganz generell muss sofort die Rettung bzw. ein Arzt gerufen werden. Abhilfe kann Glukagon, ein Hormon mit der umgekehrten Wirkung von Insulin, schaffen. Es wird ebenso wie Insulin gespritzt.
Die Symptome einer Hypertonie (Überzucker) sind andere, die jedoch schwer einzuordnen sind: Dazu zählen etwa Fieber, Übelkeit und Erbrechen, bei Kindern Bauchschmerzen. Auch Muskelkrämpfe, verstärkter Harndrang und starker Durst sowie (bei Typ-1-Diabetes) ein nach Azeton riechender Atem können auf Überzucker hinweisen. Oft sind diese Symptome auch Teil der Erstmanifestation, wenn der Betroffene noch nicht weiß, dass er an Diabetes leidet. Auch hier muss sofort die Rettung verständigt werden. Im schlimmsten Fall droht der Patient, in ein diabetisches Koma (Coma diabeticum) zu fallen – eine unmittelbar lebensgefährliche Situation.
Quelle: Befund Diabetes Österreich