Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Laut Studien haben Männer mit Diabetes ein dreifach höheres Risiko an einer erektilen Dysfunktion zu leiden als Männer ohne Diabetes. Die Dysfunktion tritt außerdem bei Diabetikern rund zehn bis 15 Jahre früher auf.
Viele Betroffene mit Diabetes Typ 2 leiden unter einer erektilen Dysfunktion (ED). Dabei erhöhen Krankheitsdauer und Alter das Risiko. Ebenso begünstigt Adipositas und mangelnde körperliche Betätigung eine Erektile Dysfunktion. Begünstigend auf die Entwicklung einer erektilen Dysfunktion können sich Depressionen auswirken. Auch diabetesbedingte Vaskulopathien (Gefäßverengungen, -verschlüsse) oder organische-urologische Ursachen sind mögliche Gründe für eine erektile Dysfunktion.
Therapiert werden kann eine erektile Dysfunktion z. B. mit sog. PDE-5-Hemmern. In erster Linie soll der Lebensstil verändert, also mehr Sport getrieben, auf gesunde Ernährung geachtet und auf Nikotin verzichtet werden. Auch die Autoinjektionstherapie (SKAT-Therapie) hat sich bewährt. Dabei wird vor dem Geschlechtsverkehr ein Medikament direkt in die Schwellkörper des Penis gespritzt. Dieses löst dann eine Erektion aus. Dabei sei die Injektion fast schmerzfrei, da die Injektionsnadel sehr dünn sei. Das Medikament, das bei der SKAT-Therapie gespritzt wird, enthalte den körpereigenen Botenstoff Alprostadil, der die Muskelzellen der Penisarterien erschlaffen lassen würde. Die Folge ist, dass sich die Blutgefäße erweitern und Blut in den Penis fließen kann. Die zu injizierende Dosis sollte individuell mit dem Arzt angepasst werden.
Auch mechanische Hilfsmittel können eingesetzt werden. Dazu zählen z. B. Vakuum-Erektionshilfen, die einen Unterdruck erzeugen und so Blut in den Schwellkörper fließen lassen. Sollte trotz erektiler Dysfunktion eine ausreichende Erektion möglich sein, können zu deren Erhaltung auch Penisringe eingesetzt werden. Falls all diese Behandlungsmethoden nicht zum gewünschten Erfolg führen, gebe es die Möglichkeit einer Penisprothese. Allerdings sollte dies nur in ausgewählten Fällen eingesetzt werden.
Quelle: Befund Diabetes Österreich 2/2014