Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Sie sehen aus wie ein dicker Kugelschreiber oder Füllfederhalter, enthalten aber eine Nadel und Insulin: Insulinpens, die die früher verwendeten Spritzen weitgehend abgelöst haben und heute als Applikationshilfe für die Diabetestherapie genutzt werden.
Dabei funktionieren die Pens, wie der Name schon sagt, tatsächlich ein wenig wie ein Tintenfüller: Sie enthalten Insulinpatronen, die ausgetauscht werden müssen, wenn sie leer sind. Das Insulin muss so nicht extra aufgezogen werden, die Menge, die gespritzt wird, kann zudem an einem Dosierknopf bzw. -rädchen eingestellt werden. Laut der aktuellen Leitlinie für die Behandlung von Typ-1-Diabetes sind Patientenzufriedenheit und Flexibilität bei Diabetikern, die einen Insulinpen benutzen, höher, im Vergleich zu konventionellen Spritzen, zudem seien die Pens bei niedrigem Insulinbedarf vorzuziehen.
Bei der Verwendung von Insulinpens sollte man allerdings darauf achten, dass sich keine Luftblasen bilden: Diese können nämlich die Insulinmenge, die tatsächlich gespritzt wird, reduzieren und somit eine Unterdosierung verursachen. Die Ursache dafür ist, dass die Abgabe des Insulins während des Injizierens bei Insulinpens langsamer vonstatten geht als bei normalen Spritzen. Daher rät die Leitlinie dazu, Unterzuckerungen zu vermeiden, indem man eine Injektionsdauer von 10 Sekunden einhält. Zudem sollte man, um Luftblasen vorzubeugen, die Pen-Nadel unmittelbar nach jeder Injektion abschrauben sowie erst kurz vor der nächsten Injektion eine neue aufschrauben. Das Abspritzen von ein bis zwei Einheiten Insulin vor jeder Injektion entfernt zudem noch möglicherweise vorhandene Luftblasen, heißt es weiter.
Wie das Magazin Diabetes Ratgeber informiert, gibt es verschiedene Pensorten: Standardpens werden mit 300-Milliliter-Patronen mit Insulin in einer U100-Konzentration versehen, die etwa ein bis zwei Wochen ausreichen. Sie werden mit einer Einmalkanüle bestückt und die Dosis kann an einem Knopf eingestellt und durch Drücken des Knopfes abgegeben werden. Halbautomatische Pens verfügen darüber hinaus über einen Federmechanismus, sodass man nur leicht auf den Knopf drücken muss, um das Insulin zu injizieren. Bei vorgefüllten Fertig-Pens entfällt der Wechsel der Insulinpatrone, sie werden einfach weggeworfen, wenn sie leer sind.
Bei der Auswahl der richtigen Pens sollte man sich von seinem Arzt und dem betreuendem Diabetes-Team beraten lassen. Augen auf gilt dann allerdings beim Patronenkauf: Auf dem Markt gibt es mehrere Pens verschiedener Hersteller. Man sollte, wenn man sich einmal auf einen Pen festgelegt hat, immer darauf achten, die für den Pen geeigneten Patronen zu kaufen – ähnlich wie bei einem Tintenfüller.
Quelle: Befund Diabetes 01 /2013