Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Wer läuft, bleibt fit – zwar nicht nur durch das Laufen, aber gerade für Menschen mit Diabetes ist es wichtig, sich regelmäßig zu bewegen, Übergewicht abzubauen oder ein gesundes Gewicht zu halten. Ein neuerer Trend setzt dabei vor allem auf die tägliche Bewegung, nämlich die tägliche Menge an Schritten, die wir gehen – denn diese lassen sich simpel mit einem Schrittzähler messen.
10.000 Schritte am Tag – so lautet beispielsweise eine Empfehlung der Ärztekammer Nordrhein. So könne man nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gesund bis ins hohe Alter bleiben. 10.000 Schritte am Tag sind jedoch gar nicht so wenig – je nach Schrittlänge entsprechen sie einer Strecke von fünf bis acht Kilometern. Gerade Menschen, die im Sitzen arbeiten, z. B. im Büro am Schreibtisch, liegen meist weit unter diesem Wert und laufen häufig nicht mehr als 4.500 Schritte am Tag – oft sogar eher weniger.
Ein Schrittzähler hilft, dem eigenen täglichen Bewegungspensum auf die Spur zu kommen – wenn man dann feststellt, dass man weit unter der Zielvorgabe liegt, sollte man sich nach Empfehlung von Experten langsam, aber sicher steigern. Schnell bekommt man nämlich raus, welche Aktivitäten die Schrittmenge erhöhen. So kann man beispielsweise eine Station eher aus dem Bus oder der Bahn aussteigen und nach Hause laufen, man kann in seiner Mittagspause oder am Abend einen Spaziergang machen, die Treppen nehmen, anstatt mit dem Aufzug zu fahren, oder auch beim Telefonieren auf und ab gehen.
Wichtig ist, sich immer bewusst zu machen: Etwas Bewegung ist besser als gar keine. Auch 6.000 Schritte können als Zwischenziel schon etwas bewirken. Eine Untersuchung der University of Washington hat beispielsweise ergeben, dass die Anzahl von 3.500 Schritten täglich ein Art Schwellenwert für gesundheitliche Effekte sein könnte.
Schrittzähler gibt es mittlerweile in allen Preisklassen und mit verschiedenen Funktionen. Wie die Apotheken Umschau berichtet, zählen sie nicht nur die Anzahl der Schritte, sondern berechnen auch die dabei zurückgelegte Strecke. Damit das möglichst korrekt geschieht, muss man seine Schrittlänge im Gerät eingeben – laut Apotheken Umschau liegt die Schrittlänge bei einer Größe von 1,70 Metern beim Wandern oder Walken bei etwa 75 Zentimetern, beim Joggen bei etwa 90 Zentimetern.
Moderne Geräte arbeiten mit einer sog. 3D-Technologie, mit der sie die Bewegung des Körpers möglichst genau erfassen können. Der Schrittzähler wird dabei entweder am Hosenbund mit einem Klipp befestigt, um den Hals getragen oder als Armband ums Handgelenk. Er kann aber auch in die Hosentasche gesteckt werden und sogar in die Handtasche, wenn diese eng am Körper getragen wird und die Bewegung „mitmacht“. Je nach Geschmack kann der Funktionsumfang variieren: Einfache Schrittzähler messen meist Schrittzahl und Strecke, andere geben den Kalorienverbrauch an, haben eine Bluetoothschnittstelle zur Datenübertragung an den Rechner oder sind so präpariert, dass sie mit einer bestimmen Gesundheitssoftware ausgewertet werden können.
Eine weitere Möglichkeit, seine Schritte zu messen, sind Schrittzähler-Apps für das Smartphone. Diese gibt es sowohl für Android als auch für das iPhone. Ihr Gebrauch setzt allerdings voraus, dass das Telefon permanent mit sich geführt und möglichst am Körper getragen wird. Auch hier gibt es spezielle Auswertungsprogramme für die so gesammelten Daten – was mit diesen geschieht, muss jeder individuell entscheiden. Wer diesbezüglich keine Sorgen hat und gerne in Kontakt und Austausch mit anderen treten will, kann seine Schrittmengen auch in Foren öffentlich machen und sich mit anderen messen – und sich dabei gegenseitig anspornen.
Eine Untersuchung an der Deutschen Sporthochschule hat laut Ärzte Zeitung beispielsweise ergeben, dass Schrittmesser eine Motivationshilfe für mehr Bewegung sind: Bei der Intervention sollten die Teilnehmer, die zunächst 6.660 Schritte am Tag liefen, ihr Pensum um 3.000 weitere Schritte pro Tag steigern – sie kamen damit also fast an die 10.000 Schritte heran. Es zeigten sich bei ihnen nach 15 Wochen nicht nur deutlich bessere Cholesterinwerte, drei Viertel der Teilnehmer schaffte es durch die Verwendung des Schrittzählers auch, das Pensum von nahezu 10.000 Schritten wirklich umzusetzen.
Quelle: Befund Diabetes 1/2017