Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.
Medical Wellness – dieser Begriff wird auch im Zusammenhang mit Diabetes immer häufiger gebraucht. Doch was versteht man überhaupt unter Medical Wellness und wie kann es Menschen mit Diabetes nützlich sein?
Der Deutsche Wellness Verband (DWV) betont: Wellness bedeutet nicht, sich einfach nur verwöhnen zu lassen, Saunabesuche oder Whirlpoolbäder in Spalandschaften und Luxushotels zu genießen, sondern vielmehr ein Gesundheitskonzept, das der Vorbeugung von Krankheiten dient und uns gesünder und vitaler machen und das Wohlbefinden steigern soll.
Medical Wellness sei jedoch auch nicht mit einer ärztlichen Behandlung zu verwechseln – sondern vielmehr Verhaltensmedizin: Hierbei werden medizinisch bedeutsame Ziele definiert, die durch Lebensstiländerungen erreicht werden sollen, begleitet von ärztlicher Seite. Der Deutsche Medical Wellness Verband (DMWV) nennt folgende Definition: „Medical Wellness beinhaltet gesundheitswissenschaftlich begleitete Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität und des subjektiven Gesundheitsempfindens durch eigenverantwortliche Prävention und Gesundheitsförderung sowie der Motivation zu einem gesundheitsbewussten Lebensstil.“
Nach Angaben des DWV eignet sich Medical Wellness gerade für Menschen mit chronischen Erkrankungen, für die der Lebensstil besonders relevant ist – beispielsweise bei Diabetes. Wichtig hierbei ist auch die Vermittlung von Freude und Genuss, betont die Ärzte Zeitung – denn so lassen sich solche medizinisch relevanten Ziele leichter erreichen und eine wirkliche Lebensstiländerung durchführen.
Bei Menschen mit Diabetes bietet sich laut Ärzte Zeitung beispielsweise ein ärztlich bzw. fachmännisch begleitetes Bewegungsprogramm an. Der DWV rät hierfür zu Studios oder Vereinen mit professioneller Umgebung und fachlicher Betreuung, denn, so heißt es weiter: „Wellness-Training beinhaltet mehr als die kurzfristige Steigerung physischer Muskelkraft und Ausdauer mit dem anschließenden Gang in die Sauna.“ Aber auch zahlreiche andere Angebote gehören zum Bereich Medical Wellness und können für Menschen mit Diabetes interessant sein: Beispielsweise diverse Entspannungs- und Stressbewältigungsverfahren wie Autogenes Training oder Achtsamkeitstraining, medizinische Bäder, beispielsweise Moor- und Schlamm- oder Solebäder oder auch Massagen.
Der DWV betont auch: Mit dem Begriff Wellness ist auch viel Geschäftemacherei verbunden – und diverse Angebote werden dem Grundgedanken des Wellness nicht gerecht: „Bereits 2004 hat der Deutsche Wellness Verband klare Qualitäts-Standards und Mindestanforderungen für solche Anbieter definiert, die sich unter dem Begriff „Medical Wellness“ vermarkten. Betriebe, die sich mit Erfolg einer entsprechenden Prüfung unterziehen, werden vom Deutschen Wellness Verband zertifiziert und mit einem Qualitätssiegel ausgezeichnet.“ Auch der DMWV führt ein Zertifizierungsverfahren durch und vergibt Zertifikate nach dem Medical Wellness Quality Standard.
Quelle: Befund Diabetes 1/2017