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Diabetes

Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.

Diabetes Mellitus
© iStock - PixelsEffect

Durch Diabetes verursachte Sexualstörungen

Aufgrund von organischen Störungen, verursacht durch Schädigung der Nerven durch die diabetische Neuropathie oder aufgrund von psychologischen Aspekten, kann es zu Sexualstörungen im Zuge der Diabeteserkrankung kommen.

Sexualstörungen beim Mann

  • Unfruchtbarkeit, Erektionsstörung (Impotenz),
  • eine verminderte Libido (geringe Lust auf Sexualität),
  • unterschiedliche Ausprägungen im Bereich der Orgasmusstörungen,
  • verfrühter oder verspäteter Samenerguss.
  • Eine Erektionsstörung liegt i. d. R. dann vor, wenn über einen längeren Zeitraum (z. B. sechs Monate) hinweg in mehr als drei Viertel der Versuche einer funktionsfähigen Erektion nicht erreicht bzw. erhalten werden konnte. Dabei besteht anders als bei Nicht-Diabetikern in 60-70 % der Fälle ein körperlicher Auslöser. So kann es z. B. durch diabetische Nervenschädigungen, durch Bluthochdruck, durch Fettstoffwechselstörungen oder durch arterielle Durchblutungsstörungen zu einer Dysfunktionalität kommen. Des Weiteren können auch Medikamente, Zigaretten oder Alkohol eine Störung verursachen. In rund 30 % der Fälle kann eine Funktionsstörung aber auch psychische Auslöser haben. So können Konflikte in der Partnerschaft, mögliche Minderwertigkeitsgefühle oder Stress und Überforderung zu einer Sexualstörung beitragen.

    Die Selbsthilfegruppe erektile Dysfunktion geht davon aus, dass es bei männlichen Diabetikern zwei- bis dreimal häufiger zu einer erektilen Dysfunktion (ED) kommen kann als bei Männern ohne Diabetes. Die Entwicklung ist von vielen Faktoren wie Alter, Dauer des Diabetes, Gewicht, Blutzuckereinstellung, Ausbildung von Neuropathien und von weiteren Risikofaktoren und Nebenwirkungen von Medikamenten abhängig.

    Risikofaktoren ausschalten

    Eine erektile Dysfunktion kann auch frühzeitig auf Herz-Kreislauf-Probleme hinweisen. Studien haben gezeigt, dass viele Männer mit einem Herzinfarkt schon Jahre vorher anhaltende Erektionsstörungen hatten. Für Diabetiker ist dieses Warnsignal besonders wichtig, da Herz-Kreislauf-Erkrankungen oft ohne bemerkenswerte Schmerzen zu verursachen verlaufen. Erektionsstörungen sollten immer zu einer gründlichen kardiologischen Untersuchung führen und eine konsequente Reduzierung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten, Rauchen, Alkoholkonsum und mangelnder Bewegung nach sich ziehen.

    Tipps zur Behandlung der erektilen Dysfunktion bei Diabetes

    Maßnahmen zur Therapie des Diabetes sind natürlich auch geeignet, der erektilen Dysfunktion vorzubeugen oder sie zu mildern. Dazu gehören:

  • eine zielgerechte Blutzuckereinstellung,
  • Behandlung der den Diabetes begleitenden Erkrankungen,
  • Änderungen der Lebensweise (Übergewicht abbauen, aufhören zu rauchen, Alkoholkonsum reduzieren, gesunde, kalorienarme Ernährung, ausreichend Bewegung),
  • psychologische Unterstützung und Partnerschaftsberatung.
  • Die Einnahme von PDE-5-Hemmern (Medikamente gegen erektile Dysfunktion) wirken bei Diabetikern schwächer als bei Nicht-Diabetikern. Ob so ein Mittel infrage kommt und in welcher Dosis, muss jeder betroffene Mann für sich herausfinden. Eventuell auftretende Nebenwirkungen sollten auch ein Kriterium zur Entscheidungsfindung sein. Zudem leiden Diabetiker häufig an einem Testosteronmangel, der die Wirkung solcher Medikamente abschwächen kann. Testosteronmangel lässt sich jedoch vom Arzt leicht feststellen und behandeln. Wichtig ist in jedem Fall der Gang zum Arzt und ein umfassendes und offenes Gespräch zur Klärung der weiterführenden Behandlung. Umfassende Informationen zum Thema gibt es auch auf der Homepage der Selbsthilfegruppe erektile Dysfunktion www.impotenz-selbsthilfe.de.

    Sexualstörung bei der Frau

    Bei Frauen kann es zu Durchblutungsstörungen kommen, diese setzen im Genitalbereich/bei der Klitoris die Empfindlichkeit herab. Nervenschäden wiederum verringern die Feuchtigkeit und Erregbarkeit der Scheide. Die Folge ist dann ggf. eine mangelnde Orgasmusfähigkeit. Darüber hinaus kann es zu Schmerzen bei der Penetration kommen.

    Ähnlich wie beim Mann kann es aufgrund von organischen Ursachen und psychischen Faktoren zu Störungen kommen. Darüber hinaus kann ein nicht gut eingestellter Blutzucker zu Müdigkeit und Lustlosigkeit führen. Bei psychischen Problemen kann eine allgemeine Therapie oder eine Sexualtherapie sinnvoll sein. Organische Ursachen können bei einem Gynäkologen abgeklärt werden.

    Quelle: Ratgeber Diabetes Folge- und Begleiterkrankungen 2013

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