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Diabetes

Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.

Diabetes Mellitus
© iStock - PixelsEffect

Kombination Bluthochdruck und Diabetes birgt höchste Gefahr für Schlaganfälle

Rund 80 % der Typ-2-Diabetiker leiden an Bluthochdruck. Aber auch bei Typ-1-Diabetes ist die arterielle Hypertonie ein häufiger Begleiter. Was diese Kombination so gefährlich macht und wie Betroffene ihren Bluthochdruck unter Kontrolle bekommen, erläutert Primar Univ.-Doz. Dr. Raimund Weitgasser.

Diabetes, vor allem Diabetes mellitus Typ 2, geht fast zwangsläufig mit Bluthochdruck einher. „Die Gründe dafür liegen in erster Linie darin, dass Diabetiker oftmals am Metabolischen Syndrom bzw. an Adipositas leiden“, weiß Prim. Raimund Weitgasser, Salzburg, aus Erfahrung. „Beim Typ-1-Diabetes kommt Bluthochdruck deutlich weniger oft vor, macht sich aber als sekundäres Symptom bemerkbar, wenn die Nierenfunktion bereits eingeschränkt ist.“

Doch warum sind Diabetiker mit zu hohem Blutdruck so gefährdet? „Beide Krankheiten zusammen bergen das höchste Risiko für Schlaganfälle. Die hohen Blutzuckerwerte und der hohe Blutdruck schädigen gemeinsam mit den meist hohen Blutfetten die Gefäße und verursachen eine Gefäßsklerose, also eine Verengung und Verkalkung. Es kommt dabei weiters zur Verschlechterung der Nierenfunktion und zur Schädigung des Herzens“, erklärt der Internist und ehemalige Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG).

Zielblutdruck im Auge behalten

Dr. Weitgasser empfiehlt Betroffenen, einen Zielblutdruck zwischen 130 und 135 zu 80 mmHg anzupeilen. „Bei Patienten mit Schlaganfallneigung oder in Familien mit Prädisposition für Schlaganfälle soll der Blutdruck sogar etwas niedriger gehalten werden, und zwar zwischen 120 und 130 mmHg systolisch.“

Vorsicht ist jedoch auch geboten, wenn der Blutdruck zu niedrig ist, vor allem bei Diabetikern mit Herzproblemen. Dazu der Salzburger Primar: „Wenn bereits Engstellen in den Gefäßen vorhanden sind und dann auch noch zu wenig Blut durchgepumpt wird, kann dies wieder zu Durchblutungsstörungen des Herzmuskels führen.“ Eine zu schnelle Senkung des Bluthochdrucks mit Medikamenten sollte daher ebenfalls unbedingt vermieden werden.

Selbstkontrolle mehrmals täglich

Dr. Raimund Weitgasser rät Betroffenen den Blutdruck mehrmals am Tag zu unterschiedlichen Zeiten zu messen und empfiehlt die Messung mit Geräten, bei denen eine Manschette am Oberarm angebracht wird. „Wichtig ist, nicht sofort nach einer Anstrengung zu messen. Man soll auf alle Fälle mindestens fünf Minute in Ruhe sein“, erklärt der Internist. Eine gewissenhafte Dokumentation der Blutdruckwerte erleichtert die Selbstkontrolle und hilft dem behandelnden Arzt bei seiner Diagnose und Therapie.

Allgemein sollten Diabetiker, die an Bluthochdruck leiden, an ihrem Lebensstil arbeiten. „Dadurch können Medikamente eingespart oder sogar vermieden werden“, so Dr. Weitgasser, der folgende Empfehlungen abgibt: mindestens 150 Minuten Bewegungseinheiten pro Woche, wobei kombiniertes Ausdauer- und Krafttraining sehr effektiv ist, Gewichtsabnahme durch Änderung der Ernährung sowie salzarme Kost.

Besuch von Hypertonie-Schulungen

Informationen über das richtige Blutdruckmanagement können sich Betroffene in sog. Hypertonie-Schulungen aneignen. „Dort erhalten Patienten u. a. Hinweise über das richtige Verhalten bei Bluthochdruck, welche Faktoren bei der Vorsorge und Behandlung eine wichtige Rolle spielen und wie die Blutdruckmessungen selbst durchgeführt werden“, empfiehlt Dr. Weitgasser. Interessierte sollen sich bei ihrem behandelnden Arzt über Schulungsangebote informieren.

Quelle: Befund Diabetes Österreich 01/2013

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