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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Breathwalk: Energie und Entspannung durch Yoga-Walking

Eine neue Sportart kombiniert Walking mit Yoga: Beim Breathwalk (Breath = Atem, Walk = Lauf) werden an der frischen Luft Entspannung und Bewegung miteinander verbunden. Die Sportart, die in den USA entwickelt wurde, wird seit diesem Jahr auch von deutschen Yoga-Lehrern und Therapeuten angeboten. Im Gegensatz zum normalen Walken wird dabei das bewusste Atmen geübt, um ein Zusammenspiel von Körper und Geist zu erwirken, das die Sinne schärft, Energiereserven mobilisiert sowie Stress und negative Stimmungen abbauen kann.

Das Breathwalk-Programm wurde von Yogi Bhajan, dem Erfinder des Yogi-Tees, in Zusammenarbeit mit dem US-Psychologen Guruchan Singh Kalsa entwickelt und basiert auf Jahrtausende alten Erkenntnissen aus dem Yoga. Ohne religiös gebunden zu sein, hat Breathwalk seine Wurzeln in vielen spirituellen Traditionen. Mehr als 20 verschiedene Breathwalk-Programme mit unterschiedlichen Zielen beinhalten Übungen, die durch die Kombination von Rhythmus und Klang beispielsweise Gelassenheit und Aufmerksamkeit oder Konzentration und Fokussierung erwirken können.

Aufbau des Breathwalk

Schritte und Atmung werden beim Breathwalk nach einem vorgegebenen Rhythmus verbunden: Bei den ersten vier Schritten wird in vier Zügen durch die Nase ein-, bei den nächsten vier Schritten in vier Teilen kräftig wieder ausgeatmet. Nach drei Minuten Walken nach diesem Muster geht man etwa fünf Minuten bei natürlicher Atmung und wiederholt dann die Frequenz. Während des Breathwalks kommen Fingerübungen zum Einsatz, die durch Stimulation von Akupunkturpunkten die Durchblutung fördern sollen. Nacheinander berührt dabei der Daumen bei jedem Schritt die anderen vier Finger. Wer sicher im Rhythmus geht, kann zusätzlich zu bewusstem Atmen und Fingerübungen durch „Powersilben“ seine Konzentration verstärken. Dabei werden mit Mantras wie „Sa-Ta-Na-Ma“ oder „Wa-He-Gu-Ru“ Laute, mit denen man keine Assoziation verbindet, benutzt. Das rhythmische Sprechen einer Silbe mit jedem Schritt führt schnell zu einem „klaren Kopf“ und einem meditativen Effekt.

Die fünf Phasen

Jede Breathwalk-Kurseinheit dauert etwa 90 Minuten und besteht aus fünf Teilen: Das Aufwärmen wird durch leichte Yoga- und Atemübungen erreicht. Beim Ausrichten sucht sich jeder Teilnehmer die für ihn passende Gehgeschwindigkeit, um durch die rhythmische Atmung-Schritt-Kombination das Vitalisieren zu erreichen. Durch Reduzierung der Geschwindigkeit und Dehnungsübungen ergibt sich die Balance, die den Breathwalk mit dem Integrieren, einer Meditationsübung zur Verbesserung von Hautatmung und Sinnesöffnung, abschließt.

Gesundheitliche Auswirkungen

In erster Linie wirkt Breathwalk entspannend und damit Stress abbauend. Kontrollierte Atmung kann – wie während einer Geburt – Schmerzkontrolle und -linderung mit sich bringen. Auch die Mobilisierung von Energiereserven kann sich bei krankheitsbedingten Erschöpfungszuständen durch diese körperlich nicht übermäßig anstrengende Sportart positiv auswirken. Wie in den USA wird Breathwalk deshalb zunehmend auch in Deutschland als Therapieergänzung angewandt. Neben Yoga-Lehrern zählen Psychotherapeuten zu den Anleitern: Die Ruhe, innere Ausgeglichenheit und Naturverbundenheit, die Breathwalk erwirken kann, soll negativen und depressiven Stimmungen entgegenwirken.

Aus physiologischer Sicht ist Walken bei Rückenleiden und Gangstörungen empfehlenswert. Daneben werden das Herz-Kreislauf-System, der Stoffwechsel und die hormonelle Steuerung des Körpers positiv beeinflusst. Yoga verbessert die Konzentrationsfähigkeit und sorgt für Ausgeglichenheit und Stressabbau. Daneben empfiehlt es sich zur Verbesserung der Atemmechanik und zur Vorbeugung gegen Asthma. Die Kombination aus beidem – Walken und Yoga – vereint psychische und physische Gesundheitsaspekte und kann die Effektivität der Resultate verstärken. Der Stoffwechsel wird beispielsweise bedeutend stärker angeregt als beim normalen Walking.

Fazit

Gehen und Atmen sind zwei der natürlichsten Dinge, die wir tun. Die Integration von Yoga, Atmen und Meditation in eine Sportart, die sanfte Fitness mit Entspannung verbindet, ist zur äußeren und inneren Optimierung von Körper und Geist geeignet. Auch Kranke können durch die vergleichsweise geringe körperliche Anstrengung des Walkens und die Mobilisierung von Energien und innerer Ausgelassenheit mentale Unterstützung während der Behandlung erfahren. Vorkenntnisse in Walking und Yoga sind in der Regel nicht erforderlich. Nähere Informationen zu Breathwalk und Anleitern in Ihrer Nähe erhalten Sie unter www.breathwalk.de.

Birgit Raabe

aus Befund MS 3/2007

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