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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

MS: Selbstvertrauen stärken mithilfe PTMS

Insbesondere zu Beginn als auch im Verlauf einer Multiplen Sklerose (MS) entstehen sowohl bei den Betroffenen als auch bei den Angehörigen viele Fragen zur Erkrankung, wie z. B.: Welche Auswirkungen hat die MS auf meine Zukunft? Welche Einschränkungen werden sich einstellen? Wie geht meine Familie oder mein Partner mit meiner Erkrankung um? Welche Auswirkungen hat meine Erkrankung auf meinen beruflichen Werdegang?

Es ist vor allem die Ungewissheit, unter der die Betroffenen leiden, was zu Ängsten und Sorgen führt. Daher ist es ein wichtiger Schritt für Patienten, durch den Erwerb von spezifischem Fachwissen und entsprechenden Krankheitsbewältigungsstrategien Sicherheit im Umgang mit der Erkrankung zu gewinnen und zum Experten der Erkrankung zu werden. Durch die wechselseitige Beeinflussung von Psyche und Immunsystem sollten Betroffene Techniken erlernen, die helfen, Stress zu vermeiden, das seelische Gleichgewicht zu erhalten und somit das Selbstvertrauen zu stärken.

PTMS steht für „Psycho-Edukatives Training für Patienten mit Multipler Sklerose“. Das Programm umfasst zehn Sitzungen und wurde von einer Studiengruppe, bestehend aus Ärzten, Psychologen und MS-Nurses aus fünf verschiedenen MS-Zentren entwickelt. Ziel ist der Erwerb spezifischen Fachwissens zur Verbesserung der Krankheitsbewältigung, auch Coping genannt (englisch: to cope = fertig werden mit etwas), im Prozess der Anpassung des Betroffenen an krankheitsbedingte Veränderungen.

Dabei spielen insbesondere Aspekte der Persönlichkeit, Vorerfahrungen mit Belastungen und beispielsweise die konkreten Erkrankungsbedingungen, wie der Verlauf der Erkrankung und bestehende Einschränkungen eine große Rolle. Mithilfe des Programms werden das Wissen zur MS-Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten erläutert bzw. aufgefrischt. Ebenso werden hilfreiche Einstellungen und Verhaltensweisen, die bei der Bewältigung förderlich sind, vermittelt. Dazu werden Informationen und Übungen aus der Kognitionspsychologie, Verhaltensmedizin und Entspannungsverfahren genutzt. Auch die Themen Schlaf und Fatigue werden fokussiert. Seit 2017 ist das Trainingsprogramm für Patienten mit Multipler Sklerose etabliert.

Gute Ergebnisse im Pilotprojekt

In einem Pilotprojekt wurden MS-Patienten einer PTMS-Gruppe mit einer Gruppe verglichen, die Informationen ausschließlich aus der Literatur erhielten. Hier zeigten sich vor allem in der PTMS-Gruppe Verbesserungen hinsichtlich gesundheitsbezogener Lebensqualität und psychischem Wohlbefinden. Veränderungen im Bewältigungsverhalten fielen in der PTMS-Gruppe ebenfalls signifikanter aus. In der Evaluation der Veranstaltung zeigte sich zudem eine hohe Akzeptanz für das PTMS-Programm. Geschätzt wurde vor allem der offene Austausch mit anderen Betroffenen, die Vermittlung aktueller medizinischer Informationen, die Verständlichkeit der Inhalte mit hohem Alltagsbezug und Möglichkeiten für Übungen und Gruppenarbeit, was in der Zusammenschau das Selbstvertrauen der Patienten stärkte.

Doreen Dähne, Astrid Urban, Dr. Annett Kunkel, Prof. Dr. med. Jürgen Faiss, Teupitz

Quelle: Befund MS 1/2019

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