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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Osteoporose bei MS vorbeugen

MS-Patienten haben ein erhöhtes Risiko für Osteoporose (Knochenschwund). Bereits bei der Diagnose der MS ist die Knochendichte vieler MS-Patienten verringert. Die Gründe dafür sind noch nicht ausreichend erforscht. Forschende vermuten, dass ein Mangel an Vitamin D, wie er bei vielen MS-Patienten diagnostiziert wird, zu einer reduzierten Knochendichte beitragen kann. Vitamin D wird für den Knochenaufbau benötigt.

Die Gefahr, eine Osteoporose zu entwickeln, erhöht sich im Laufe der Krankheit. Zu den Ursachen zählen u. a. Bewegungsmangel als Folge von Bewegungseinschränkungen, die von MS verursacht wurden, und die Gabe von hoch dosiertem Kortison während der Therapie von MS-Schüben. Bei Bewegungseinschränkungen halten sich viele MS-Patienten zudem seltener im Freien auf. Die Folge: Der Körper stellt weniger Vitamin D her, als er für den Knochenaufbau braucht.

Risikofaktoren

Die o. g. Risikofaktoren für Osteoporose gehen oft mit MS einher. Daneben gibt es weitere Punkte, die eine Osteoporose begünstigen. Dazu zählt z. B. bei Frauen der Rückgang des weiblichen Sexualhormons Östrogen in und nach den Wechseljahren. Östrogen bietet einen gewissen Schutz vor Knochenschwund. Auch Rauchen und Alkohol beeinflussen die Knochendichte negativ, genauso wie zu wenig Kalzium in der Nahrung. Kalzium ist zum Aufbau der Knochen nötig, kann aber nur unter Einfluss von Vitamin D von den Knochen verwertet werden. Eine erbliche Veranlagung sowie ein sehr geringes Körpergewicht sind weitere Risikofaktoren für Osteoporose.

Bewegung, Bewegung, Bewegung

30 Minuten leichtes Krafttraining am Tag reichen bereits aus. Bewegung ist bei MS ohnehin ein wichtiger Teil der Therapie, denn viele Studien weisen darauf hin, dass sportliche Betätigung das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt. Mit dem täglichen Training lassen sich also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. So eignen sich z. B. schnelles Gehen, Tanzen oder das Training mit Gewichten besonders zur Vorbeugung von Osteoporose. Bei starken körperlichen Einschränkungen sind Tai-Chi oder langsames Gehen zu empfehlen.

Auch im Rollstuhl lässt sich Krafttraining in den Tagesablauf einbauen, z. B. das Heben von leichten Gewichten (das können auch Milchtüten sein) oder Übungen mit dem Gymnastikband, die die Armmuskulatur stärken. Wer allein nicht stehen kann, kann sich einen Stehtrainer anschaffen, um die Beinmuskulatur und damit auch die Knochen zu stärken. Regelmäßige Physiotherapie trägt ebenfalls dazu bei, Osteoporose vorzubeugen.

Sonne und Ernährung

Wichtig für den Knochenaufbau sind die UV-Strahlen der Sonne, die die Haut anregen, Vitamin D zu produzieren. Deshalb sollten MS-Patienten regelmäßig ins Freie gehen. Es reicht schon aus, eine halbe Stunde auf dem Balkon oder einer Parkbank zu sitzen, um genug Sonne zur Osteoporosevorbeugung zu tanken (sogar im Winter). Im Sommer muss dabei selbstverständlich auf einen ausreichenden Sonnenschutz geachtet werden.

Damit die Knochen Festigkeit bekommen, brauchen sie den Mineralstoff Kalzium. Reich an Kalzium sind vor allem Milch und Milchprodukte wie Käse und Joghurt. Auch frisches grünes Gemüse (z. B. Brokkoli, grüner Salat), Nüsse und zahlreiche Mineralwasser enthalten größere Mengen. MS-Patienten sollten darauf achten, täglich rund 1.00 mg Kalzium mit der Nahrung aufzunehmen, eine Scheibe Gouda etwa enthält rund 250 mg Kalzium.

Quelle: Befund MS 3/2019

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