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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Hilfsmittel Rollatoren

Bei Bewegungseinschränkungen, die durch die MS ausgelöst sind und das Gehen einschränken (z. B. Gangunsicherheit, Gehstörungen, Gleichgewichtsprobleme), kann die Benutzung eines Rollators die Mobilität und damit auch die Selbstständigkeit weiterhin gewährleisten. Die Unterstützung eines Rollators verleiht beim Gehen Sicherheit – sowohl in der eigenen Wohnung als auch beim Aufenthalt im Freien.

Die gesetzlichen Krankenkassen haben Rollatoren als erstattungsfähige Hilfsmittel anerkannt, sodass sie bei medizinischer Notwendigkeit auf Antrag zumindest einen Teil der Kosten übernehmen. Einen Teil deshalb, weil es viele unterschiedliche Rollatoren mit vielen verschiedenen Ausstattungsmerkmalen gibt, von denen die Krankenkassen nicht alle als notwendig ansehen und die Kosten dafür daher nicht zwingend tragen.

Die Frage ist: Welcher Rollator ist für die eigenen Zwecke am besten geeignet? Überlegen Sie sich zunächst gut, wofür Sie Ihren Rollator benötigen. Brauchen Sie ihn hauptsächlich für draußen? Oder wollen Sie ihn auch in der Wohnung nutzen? Transportieren Sie Ihren Rollator oft im Auto, weil Sie ihn z. B. auch auf der Arbeit verwenden wollen? Wollen Sie hauptsächlich Spaziergänge mit ihm machen und brauchen Sie eine Sitzfläche, um sich zwischendurch auszuruhen? Möchten Sie mit ihm einkaufen?

Wer seinen Rollator nur außerhalb der Wohnung braucht, sollte darauf achten, dass er möglichst stabil, dabei jedoch auch leicht ist. Er sollte auf jedem Untergrund benutzbar sein, damit Sie mit ihm sowohl über Asphalt als auch über Waldwege oder unebenes Fußgängerzonenpflaster laufen können. Dafür benötigen Sie u. U. unterschiedliche Räder. Achten Sie darauf, dass ein Radwechsel möglich ist – und zwar schnell und unkompliziert. Die Bremsen sind ein weiterer Knackpunkt. Sie müssen gut greifen und dürfen sich – einmal festgestellt – nicht lösen. Andererseits müssen sie sich durch geringe Handkraft lösen lassen. Wendig sollte der Rollator selbstverständlich auch sein, denn oft, z. B. in der Stadt, hat man nicht genug Platz für eine größere Drehung. Wichtig sind zudem Ankipphilfen an den Hinterrädern, denn oft gilt es. Bordsteine oder andere Hindernisse zu überwinden.

Möchten Sie sich zwischendurch ausruhen? Ein integrierter Sitz ist für einen Rollator sinnvoll für Menschen mit MS, die von Fatigue betroffen sind. Schaffen Sie sich unbedingt einen Sitz mit einem Rückenlehnengurt an, der Sie davor schützt, nach hinten wegzukippen. Bequemer sitzt man damit ebenfalls. Damit Ihnen das Aufstehen nach einer Pause leicht fällt, sollten die Griffe des Rollators auch als Aufstehhilfe dienen können. Ohnehin sollten die Griffe gut in der Hand liegen und einen Schutz vor dem Abrutschen bieten. Denn es ist unangenehm (und u. U. gefährlich), wenn die Hände im Sommer von den Griffen abrutschen, weil sie durchs Schwitzen feucht geworden sind. Teleskopstangen, mit denen Sie die Griffhöhe verstellen können, sollten sicher einrasten, wenn Sie Ihre Höhe gefunden haben.

Verkehrssicherer Rollator

Damit Sie zu jeder Tageszeit gesehen werden, wenn Sie mit Ihrem Rollator unterwegs sind, sollte Ihr Rollator auch über Licht verfügen. Reflektoren, die an allen Seiten angebracht sind, schützen zusätzlich. Auch eine Klingel kann sinnvoll sein, um rasch ein Signal geben zu können. Und wer sichergehen will, dass er nach einem Sturz mit dem Rollator gefunden wird, sollte ihn mit einem Alarm ausstatten, der losgeht, wenn der Rollator umkippt.

Ganz wichtig für den Transport im Auto oder anderen Verkehrsmitteln ist auch, dass der Rollator sich problemlos und ohne großen Kraftaufwand zusammenklappen lässt. Ist er einmal zusammengefaltet, sollte er auf keinen Fall ohne Außeneinwirkung wieder aufklappen. Überlegen Sie es sich, ob Sie auf eine Faltfunktion verzichten möchten. Vielleicht müssen Sie Ihren Rollator ja auch im Hausflur „parken“ oder bei einem Besuch von Freunden oder Verwandten „klein machen“. Zusammengefaltet nimmt er immer weniger Platz ein.

Als Zubehör gibt es Einkaufstaschen oder Einkaufskörbe für den Rollator gönnen. Dann brauchen Sie bei Ihren Einkäufen keine Tasche zu tragen. Eine gefüllte Tasche an den Griff des Rollators zu hängen, ist ebenfalls keine gute Idee, denn dies erhöht die Gefahr, dass der Rollator zur Seite kippt. Achten Sie darauf, dass Ihre spezielle, vorn am oder unter dem Rollator befestigte Einkaufstasche wasserabweisend ist und geschlossen werden kann.

Damit Ihr Rollator nicht gestohlen wird, wenn Sie ihn irgendwo abstellen, sollten Sie sich zusätzlich ein gutes Schloss anschaffen. Es gibt auch Versicherungen für Rollatoren.

Rollatoren für die Wohnung

Natürlich können Sie Ihren Außenrollator auch für Innenräume benutzen, mit anderen Rädern, um Ihren Bodenbelag nicht zu verschmutzen. Doch sinnvoller kann es sein, sich einen Zweitrollator für die Wohnung anzuschaffen, wenn die Wohnung ausreichend Platz bietet, um sich mit dem Rollator darin zu bewegen. Es gibt besonders schmale Rollatoren für den Innengebrauch, mit denen man weniger leicht an den Möbeln anstößt. Fragen Sie am besten im Fachgeschäft nach.

Ausprobieren und Fahrtraining

Bevor Sie sich für einen Rollator entscheiden, sollten Sie ihn unbedingt ausprobieren, denn nicht jeder Rollator ist für jede Person geeignet. Nur wenn Sie mit einem Modell gut klarkommen, sollten Sie sich auch dafür entscheiden. Damit Sie noch besser mit Ihrem neuen Rollator umgehen können, empfiehlt es sich, ein Rollatortraining mitzumachen. Erkundigen Sie sich im nächstgelegenen Sanitätshaus oder auch bei Ihrer Krankenkasse danach. Möglich ist auch ein individuelles Rollatortraining bei einem Physiotherapeuten.

Quelle: Befund MS 1/2015

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