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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Sicher in den Sommer – Uhthoff-Phänomen

Wenn die Außentemperaturen steigen, tritt bei vielen Menschen mit MS das sog. Uhthoff-Phänomen auf. D. h. neurologische Beschwerden wie Fatigue, Sehschwäche, Lähmungen und Spastiken, die mit der MS einhergehen, verschlimmern sich. Mediziner vermuten, dass eine erhöhte Außen- oder Körpertemperatur die Leitfähigkeit der Nerven, die durch die MS geschädigt sind, einschränkt. Als Folge treten u. a. die genannten neurologischen Ausfälle auf, die sich jedoch wieder rückbilden, sobald die Temperatur der Umgebung oder des Körpers (z. B. bei Nachlassen von Fieber) wieder sinkt.

Uhthoff-Phänomen – diese Bezeichnung geht auf den Augenarzt Wilhelm Uhthoff zurück, der 1890 erstmals die zeitweilig auftretende Verschlechterung des Sehvermögens bei Menschen mit einer Entzündung des Sehnervs (Optikusneuritis) beschrieb. Etwa 80 Prozent aller Menschen mit MS sind – mehr oder weniger stark – vom Uhthoff-Phänomen betroffen, das auch von einem heißen Bad, einer heißen Dusche, vom Sport und fieberhaften Infekten ausgelöst werden kann.

Kein MS-Schub

Tritt das Uhthoff-Phänomen zum ersten Mal auf, befürchten viele Betroffene, es könne sich um einen MS-Schub handeln. Aber mit einem Schub hat das Uhthoff-Phänomen nichts zu tun, auch wenn die Verschlechterung der MS-Symptome zunächst darauf hindeuten mag – eine erhöhte Außen- oder Körpertemperatur ruft i. d. R. keinen Schub hervor. Dennoch stellen die vermehrt auftretenden Beschwerden eine Belastung für die Betroffenen dar.

Hilfe für Betroffene

Bei steigenden Außentemperaturen sollten vom Uhthoff-Phänomen Betroffene zu den heißesten Zeiten des Tages – in der Mittagszeit und am frühen Nachmittag, wenn die Sonne am höchsten steht – im Haus bleiben. Ist das nicht möglich, empfiehlt sich der Aufenthalt im Schatten, damit sich der Körper nicht übermäßig stark erhitzt. Eine Kopfbedeckung sollte getragen werden. Um den Körper zu kühlen, sollten vom Uhthoff-Phänomen Geplagte zudem viel trinken, denn das regt die Schweißdrüsen an. Bildet sich auf dem Körper ein leichter Schweißfilm, entsteht Verdunstungskälte – der Körper kühlt sich damit praktisch selbst. Eine volle Wasserflasche sollte daher beim Verlassen des Hauses immer mitgeführt werden.

Daneben sollten sich Betroffene in regelmäßigen Abständen äußerlich abkühlen, z. B. indem sie bei der Arbeit hin und wieder kaltes Wasser über die Unterarme laufen lassen, sich zu Hause kühl abduschen, im Sommerurlaub im Meer baden, ins Schwimmbad gehen oder aber Stirn und Nacken mit Eiswürfeln oder einem in kaltem Wasser getränkten Tuch kühlen. Eine Sprühflasche, gefüllt mit kaltem Wasser, schafft bei Ausflügen oder beim Stadtbummel Erleichterung. Wer besonders stark unter dem Uhthoff-Phänomen leidet, für den ist u. U. die Anschaffung einer Kühlweste oder eines Kühlumschlags für bestimmte Körperbereiche eine Option. Auch Nacken- oder Stirnbänder, Pulsmanschetten, Strümpfe oder Mützen mit integrierter Kühlung können beim Uhthoff-Phänomen hilfreich sein.

Quelle: Befund MS 01/2013

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