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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

MS: Den Kopf trainieren

Kognitive Störungen nennt man all die Probleme, die die Wahrnehmung, das Vorstellungsvermögen, die Merkfähigkeit, die Wortfindung oder auch die Aufmerksamkeit beeinträchtigen. Sie treten als Folge der neurologischen Ausfälle bei Menschen mit MS häufig auf, können sich jedoch auch wieder zurückbilden. Zudem können Betroffene einiges tun, um ihre kognitiven Fähigkeiten zu trainieren und wiederzuerlangen oder zu kompensieren.

Das Gehirn lässt sich genauso trainieren wie Muskeln. Forscher haben festgestellt, dass sich Verbindungen zwischen Nerven bis ins hohe Alter neu bilden können. Das bedeutet auch, dass bei MS durch gezieltes Training neue Verknüpfungen zwischen den Nerven entstehen können, die die alten, verloren gegangenen ersetzen. Lassen sich nicht alle kognitiven Fähigkeiten wiederherstellen, ist es sinnvoll, Kompensationsmaßnahmen zu erlernen, die dabei helfen, das Leben weiterhin so gut wie möglich eigenständig zu meistern.

Trainingsmöglichkeiten

Kognitives Training gibt es in vielen Variationen. MS-Patienten, die Probleme mit dem Gedächtnis haben, können z. B. durch ganz einfache Strategien ihr Erinnerungsvermögen verbessern. So hilft es, Eselsbrücken zu bauen, wenn man sich etwas merken möchte. Wer sich z. B. daran erinnern will, was er einkaufen muss, kann schon vor dem Einkauf im Kopf einen Rundgang durch den Supermarkt machen und sich einprägen, welche Stationen er anlaufen muss. Den Rundgang im Kopf können Betroffene mehrmals wiederholen. Auf diese Weise prägt sich leichter ein, welche Waren im Einkaufskorb landen sollen.

Fürs Gedächtnistraining eignen sich zudem alle möglichen Rätsel (Sudokus, Kreuzworträtsel usw.). Auch die Aufmerksamkeit lässt sich trainieren, z. B. mit Computerprogrammen oder mithilfe eines neuropsychologischen Trainings (wird z. B. in der Reha durchgeführt). Für Menschen, die von Wortfindungsstörungen betroffen sind, gibt es Spiele, die die Bildung von Wörtern trainieren und Spaß machen.

Weitere Strategien bei kognitiven Störungen

Manche kognitiven Probleme lassen sich gezielt Strategien kompensieren. Menschen, die Probleme haben, sich zu merken, wo sie Dinge (Schlüssel, Telefon, Brille usw.) hinlegen, können z. B. jedem dieser Gegenstände einen festen Platz zuschreiben. Bei Bedarf sollten sie diesen Ort auf einem Zettel notieren, vor allem aber den jeweiligen Gegenstand nach jeder Benutzung wieder dort platzieren. Ein Einkauf lässt sich oft besser mithilfe eines Einkaufszettels meistern.

Da kognitive Störungen Angst machen können, ist eine psychologische Betreuung unter Umständen sinnvoll. Dort lernen Betroffene u. a., sich bei Bedarf aktiv Hilfe zu suchen und mit ihren Schwierigkeiten offensiv umzugehen.

Quelle: Befund MS 3/2018

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