Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Zu den möglichen Begleiterscheinungen der MS gehört u. U. eine Schluckstörung, medizinisch als Dysphagie bezeichnet. Der Grund: Am Schluckakt sind zahlreiche Muskeln beteiligt, die durch Nerven zu Kontraktion und Entspannung angeregt werden. Durch die MS kann es zu Leitungsstörungen oder Unterbrechungen der Nervenfunktion kommen, die das Schlucken erschweren.
Bei einer Dysphagie ist u. a. eine physiotherapeutische, u. U. auch eine logopädische und ergotherapeutische Behandlung sinnvoll, die den Betroffenen zeigt, wie sie trotz ihrer Probleme weiterhin schlucken können, um Nahrung und Getränke zu sich zu nehmen. Allerdings kann es – zumindest vorübergehend – sinnvoll sein, auf Trinknahrung umzusteigen, die den Betroffenen ausreichend Energie zuführt. Denn bei Schluckstörungen kommt es häufig vor, dass die Patienten an Gewicht verlieren und sich ihr Allgemeinzustand verschlechtert, wenn sie nicht in der Lage sind, genug Nahrung aufzunehmen.
Im Handel sind zahlreiche hochkalorische Trinknahrungen erhältlich, die den Energiebedarf der Betroffenen decken können, genauso ihren Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen. Diese Trinknahrungen sind eingedickt, da die Gefahr besteht, dass sich die Patienten bei einem zu hohen Flüssigkeitsanteil verschlucken und ein Teil der Nahrung in die Luftröhre gerät und eingeatmet wird. Trinknahrungen gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen, sodass die Patienten ausprobieren können, welche ihnen am besten schmeckt.
Quelle: Befund MS 2/2018