Kontakt 02202 18898-0 | info@curado.de
Menu
Curado Search
Sie sind hier: Startseite  »  Krankheiten  »  Neurologie  »  Multiple Sklerose  »  Ich habe Multiple Sklerose  »  MS: Die Wohnung barrierefrei gestalten

Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

MS: Die Wohnung barrierefrei gestalten

Barrierefreiheit der eigenen Wohnung ist vor allem für Menschen mit MS von Bedeutung, die von Bewegungseinschränkungen betroffen sind. Denn sich ungehindert in den eigenen vier Wänden fortbewegen zu können, ist wichtig, um alle Alltagstätigkeiten selbst erledigen zu können und weiterhin ein eigenständiges Leben zu führen. Doch Barrierefreiheit ist nicht nur für Menschen mit Behinderungen wichtig, auch ältere Menschen profitieren von einem barrierefreien Umbau.

Ist eine Wohnung nicht barrierefrei, kann sie i. d. R. angepasst werden. Bei Mietwohnungen muss zuvor der Vermieter gefragt werden, ob er die Umbauten gestattet. Allerdings darf dieser einen behindertengerechten Umbau nur ablehnen, wenn berechtigte Interessen bestehen. Bezahlen muss der Vermieter den Umbau zwar nicht, er hat jedoch ein Mitspracherecht bei der Auswahl der Materialien und bei allen architektonischen Veränderungen. Er kann auch verlangen, dass der Mieter die Wohnung bei Auszug wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt. Die Kosten für den Umbau trägt der Mieter, in vielen Fällen erstatten jedoch Pflegeversicherung, Rentenversicherung oder andere Kostenträger einen Teil davon. Es ist in jedem Fall sinnvoll, sich vor einem geplanten Umbau nach einer Kostenübernahme zu erkundigen und sie zu beantragen.

Bauliche Anpassungen

Rollstuhlfahrer, aber auch diejenigen, die in der Wohnung einen Rollator benutzen, benötigen wenigstens 90 cm breite Türen, um sich ungehindert in der Wohnung bewegen zu können. Türschwellen müssen abgebaut werden. Hinter den Türen muss genug Platz bleiben, um den Raum mit dem Rollstuhl problemlos befahren zu können. Hat die Wohnung eine Dusche, sollte diese so umgebaut werden, dass der Ablauf ebenerdig ist und sie mit dem Rollstuhl oder Rollator befahren werden kann. Auch ein Duschsitz sollte in der Dusche Platz finden. Handläufe in der Dusche helfen beim Aufstehen, der Fußboden der Dusche muss rutschfest sein. Die Duscharmatur sollte auch aus dem Sitzen leicht bedient werden können, sodass keine Gefahr besteht, sich mit heißem Wasser zu verbrühen. Sollte das Waschbecken zu niedrig sein, um mit dem Rollstuhl darunter zu fahren, gibt es die Möglichkeit, ein höhenverstellbares Waschbecken einbauen zu lassen.

Auch der Eingang der Wohnung muss u. U. umgebaut werden, um Barrierefreiheit zu erreichen. Die Türgröße muss entsprechend angepasst und ein Treppenlift oder eine Rampe eingebaut werden, falls die Wohnung über eine Treppe erreicht werden kann. Die Haustür sollte keine Schwelle haben.

Andere Veränderungen

Die Möbel in der barrierefreien Wohnung müssen so aufgestellt werden, dass zwischen ihnen genug Platz bleibt, um mit dem Rollstuhl hindurchzufahren. Möbelkanten sollten nicht in den Raum ragen, denn sonst besteht die Gefahr, sich an ihnen zu stoßen. Damit Rollstuhlfahrer in der Küche problemlos arbeiten können, müssen sowohl der Küchentisch als auch die Arbeitsplatte und wenn möglich auch die Spüle und das Kochfeld mit dem Rollstuhl unterfahren werden können. Höhenverstellbare Schränke erleichtern das Arbeiten aus dem Sitzen ebenfalls sehr.

Für Menschen mit MS, die sich in ihrer Wohnung zumindest zeitweilig ohne Rollator fortbewegen möchten, haben sich Handläufe an freien Wänden bewährt, die eine gewisse Sicherheit beim Laufen geben. Lose Teppiche und andere Stolperfallen müssen vom Fußboden entfernt werden. Das Bett in einer barrierefreien Wohnung sollte hoch genug sein, um sich beim Aufstehen nicht erst hochdrücken zu müssen. Besonders für Rollstuhlfahrer ist es wichtig, vom Bett direkt in den Rollstuhl gleiten zu können. Eventuell müssen zusätzlich Handgriffe angebracht oder Abstützmöglichkeiten geschaffen werden, um das Aufstehen zu erleichtern.

Verfügt die Wohnung über eine Treppe, ist der Einbau eines Treppenlifts sinnvoll, damit Menschen mit Bewegungseinschränkungen sich überall frei bewegen können. Ein zweiter, einfacher Rollstuhl kann dann in der oberen Etage deponiert werden, damit Bewegungsfreiheit auch dort gewährleistet ist. Eine Gegensprechanlage mit Türöffner erleichtert es, Gäste in die Wohnung zu lassen. Außerdem sollte die Wohnung überall ausreichend beleuchtet sein.

Quelle: Befund MS 1/2018

Multiple Sklerose
MoreMehr anzeigen
LessWeniger anzeigen
Weitere Artikel: Ich habe Multiple Sklerose
MoreMehr anzeigen
LessWeniger anzeigen
Curado Übersicht Neurologie
Copyrights © 2021 GFMK GMBH & CO. KG